Georg Lienhardt
Christoph Conrad Xaver Lienhardt geht in Überlingen zur Schule und studiert bei den Jesuiten in Konstanz und Dillingen. 1735 tritt er in das Prämonstratenserkloster Roggenburg ein, wo er den Ordensnamen Georg annimmt. 1741 hält er die Primiz und wird im Anschluss Novizenmeister und Prior. Am 17. Juni 1753 wird Georg Lienhardt zum Abt gewählt, ein Amt, das er 30 Jahre lang bekleidet. Unter seiner Führung wird der Klosterneubau 1766 vollendet, an der Rokokoausstattung der Kirche und Gestaltung der Klosterräume wirkt er maßgeblich mit.
Georg Lienhardt gilt als der bedeutendste Abt in der Geschichte der Reichsabtei und als großer Literat. Mit einer die Aufklärung ablehnenden Geisteshaltung macht er Kloster Roggenburg zum Mittelpunkt barocker Prämonstratenserkultur im süddeutschen Raum. Dem gegenübersteht die Bedrohung des Ordens durch Kaiser Joseph II. und einiger Fürstbischöfe, die das von ihnen kontrollierbare Weltpriestertum dem Ordenspriestertum vorziehen.
Lienhardts literarisches Werk aus vor allem theologischen Kontroversen und Schriften zur Ordensspiritualität umfasst ca. 5000 Seiten. Zwischen 1746 und 1782 veröffentlicht er theologische Werke und Streitschriften, seit 1760 auch historische Ordensschriften. So verfasst er eine Literaturgeschichte des Prämonstratenserordens u.d.T. Spiritus Literarius Norbertinus, die 1771 bei Rieger in Augsburg erscheint, ähnlich wie in Kempten, wo bereits 1754 eine Geschichte der benediktinischen Literatur erschienen ist.
1771 wird Georg Lienhardt Generalvikar der schwäbischen Zirkarie, 1778 Direktor des Schwäbischen Kollegiums der Reichsprälaten im Regensburger Reichstag. Er stirbt am 9. Dezember 1783 in Roggenburg an einem Schlaganfall und wird in der neuen Stiftskirche beigesetzt.
Sekundärliteratur:
Leinsle, Ulrich G. (2014): Abt Georg Lienhardt von Roggenburg (1717-1783). Studien zu seinem literarischen Werk. Teil I: Die theologischen Kontroversen. In: Analecta Praemonstratensia 90, S. 131-187.
Ders. (2015): Abt Georg Lienhardt von Roggenburg (1717-1783). Studien zu seinem literarischen Werk. Teil II: Schriften zur Ordensspiritualität. In: Analecta Praemonstratensia 91, S. 140-192.
Pörnbacher, Hans (1979): Literatur in Bayerisch Schwaben. Von der althochdeutschen Zeit bis zur Gegenwart (Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, 6). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 122.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 188.
Tuscher, Franz: Das Reichsstift Roggenburg im 18. Jahrhundert. Weißenhorn 1976.
Externe Links:
Literatur von Georg Lienhardt im BVB
Literatur über Georg Lienhardt im BVB
Georg Lienhardt in der Deutschen Biographie
Georg Lienhardt im Süddeutschen Barock
Christoph Conrad Xaver Lienhardt geht in Überlingen zur Schule und studiert bei den Jesuiten in Konstanz und Dillingen. 1735 tritt er in das Prämonstratenserkloster Roggenburg ein, wo er den Ordensnamen Georg annimmt. 1741 hält er die Primiz und wird im Anschluss Novizenmeister und Prior. Am 17. Juni 1753 wird Georg Lienhardt zum Abt gewählt, ein Amt, das er 30 Jahre lang bekleidet. Unter seiner Führung wird der Klosterneubau 1766 vollendet, an der Rokokoausstattung der Kirche und Gestaltung der Klosterräume wirkt er maßgeblich mit.
Georg Lienhardt gilt als der bedeutendste Abt in der Geschichte der Reichsabtei und als großer Literat. Mit einer die Aufklärung ablehnenden Geisteshaltung macht er Kloster Roggenburg zum Mittelpunkt barocker Prämonstratenserkultur im süddeutschen Raum. Dem gegenübersteht die Bedrohung des Ordens durch Kaiser Joseph II. und einiger Fürstbischöfe, die das von ihnen kontrollierbare Weltpriestertum dem Ordenspriestertum vorziehen.
Lienhardts literarisches Werk aus vor allem theologischen Kontroversen und Schriften zur Ordensspiritualität umfasst ca. 5000 Seiten. Zwischen 1746 und 1782 veröffentlicht er theologische Werke und Streitschriften, seit 1760 auch historische Ordensschriften. So verfasst er eine Literaturgeschichte des Prämonstratenserordens u.d.T. Spiritus Literarius Norbertinus, die 1771 bei Rieger in Augsburg erscheint, ähnlich wie in Kempten, wo bereits 1754 eine Geschichte der benediktinischen Literatur erschienen ist.
1771 wird Georg Lienhardt Generalvikar der schwäbischen Zirkarie, 1778 Direktor des Schwäbischen Kollegiums der Reichsprälaten im Regensburger Reichstag. Er stirbt am 9. Dezember 1783 in Roggenburg an einem Schlaganfall und wird in der neuen Stiftskirche beigesetzt.
Leinsle, Ulrich G. (2014): Abt Georg Lienhardt von Roggenburg (1717-1783). Studien zu seinem literarischen Werk. Teil I: Die theologischen Kontroversen. In: Analecta Praemonstratensia 90, S. 131-187.
Ders. (2015): Abt Georg Lienhardt von Roggenburg (1717-1783). Studien zu seinem literarischen Werk. Teil II: Schriften zur Ordensspiritualität. In: Analecta Praemonstratensia 91, S. 140-192.
Pörnbacher, Hans (1979): Literatur in Bayerisch Schwaben. Von der althochdeutschen Zeit bis zur Gegenwart (Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, 6). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 122.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 188.
Tuscher, Franz: Das Reichsstift Roggenburg im 18. Jahrhundert. Weißenhorn 1976.