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Geb.: 2. 3.1947 in Oberhausen
© Katharina Kreye
Titel: Dr. phil.

Tilman Spengler

Tilman Spengler studiert in Heidelberg, Taipeh und München Sinologie, Politologie und neuere Geschichte. Nach der Promotion zum Dr. phil. arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in Starnberg. Anfang der 1980er-Jahre folgen Forschungs- und Lehraufenthalte an der Akademie der Wissenschaften in Peking und am Wissenschaftskolleg in Berlin.

Neben seiner akademischen Tätigkeit schreibt Spengler Reportagen und Essays für Die Zeit, Geo und Die Woche. Seit 1980 ist er Mitherausgeber des Kursbuch. Er arbeitet nicht nur als Schriftsteller, Essayist und freier Journalist, sondern auch als Drehbuchautor und Dokumentarfilmer sowie als Redenschreiber (u. a. für den ehemaligen Kulturminister Michael Naumann und den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder). Als er im März 2011 Außenminister Guido Westerwelle auf einer Reise nach China begleiten will, wird ihm die Einreise aufgrund seiner kritischen Einstellung gegenüber der chinesischen Regierung sowie einer gehaltenen Laudatio auf den Bürgerrechtler und  Friedensnobelpreisträger Liao Xiaobo verweigert.

1991 publiziert Spengler seinen ersten Roman, Lenins Hirn, der bisher in 21 Sprachen übersetzt worden ist. Im Mittelpunkt des Werkes steht der Berliner Nervenarzt Prof. Dr. Oskar Vogt (1870–1959), der anhand von Lenins Gehirn einen physischen Beweis für Genialität erbringen will. In seinen Romanen Der Maler von Peking (1996) und Die Stirn, die Augen, der Mund (1999) kombiniert Spengler sein sinologisches Wissen mit seiner Freude am Fabulieren und lässt zwei verschiedene Epochen Chinas lebendig werden. Auch hier verbindet er Fakten und Fiktion auf ironische Weise.

1999 wird Tilman Spengler Stadtschreiber von Mainz, 2003 erhält er den Ernst-Hoferichter-Preis und 2008 den Münchner Literaturpreis. In der Begründung der Jury heißt es: „Tilman Spengler ist ein stets neugieriger, welt- und wortgewandter Autor von außergewöhnlicher thematischer und formaler Vielfalt. Der Band Meine Gesellschaft. Kursbuch eines Unfertigen (2001) ist ein Kaleidoskop von Geschichten aus dem wahren Leben – sei es auf bayerischen grünen Hügeln, fernöstlichen Festbanketten oder dem glatten Parkett der Berliner Republik. Mit Tilman Spengler wird jedoch nicht nur ein vielseitiger Schriftsteller und Publizist geehrt, sondern auch eine Persönlichkeit, die mit ihrer kulturellen Vermittlungsarbeit den Münchner Literaturbetrieb belebt.“

2011 erscheint seine Hommage an Meisterwerke und Autoren der Weltliteratur unter dem Titel Wahr muss es sein, sonst könnte ich es nicht erzählen.

Tilman Spengler lebt in Ambach am Starnberger See und in Berlin.

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