Thomas Meinecke
Thomas Meinecke wird 1955 in Hamburg geboren. Im Alter von 21 Jahren zieht er nach München, um an der Ludwig-Maximilians-Universität Germanistik und Theaterwissenschaften zu studieren. Bereits im folgenden Jahr gründet er mit mehreren Kommilitonen – darunter seine spätere Frau, die Künstlerin und Musikerin Michaela Mélian – die Zeitschrift Mode und Verzweiflung, aus der 1980 die Band F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle) hervorgeht.
Nach dem Abschluss des Studiums – die Magisterarbeit handelt von Karl Philipp Moritz – schreibt Thomas Meinecke für Zeitschriften und Magazine; er macht sich auch als DJ und Moderator beim Bayerischen Rundfunk (Zündfunk) bemerkbar. Seine wichtigsten Themen sind Körperbilder und Geschlechterrollen, Musik und Popkultur. Im Jahr 1986 erscheint sein erstes Buch, der Prosaband Mit der Kirche ums Dorf. Es folgt die Berlin-Erzählung Holz (1988) und 1996 schließlich sein erster Roman The Church of John F. Kennedy. Zentrales Moment von Meineckes Romanen ist die Inszenierung des Diskurses: Statt einer vordergründigen Handlung finden sich darin vor allem Redeweisen, die in essayistischer Manier gesampelt werden. In einem Interview betont er selbst die untergeordnete Rolle des erzählend ordnenden Subjekts: „Ich habe ja auch das Gefühl, ich weiß gar nicht so viel, mein Text weiß viel mehr als ich“.
In den folgenden Jahren erscheinen die Romane Tomboy (1998), Hellblau (2001), Musik (2004) und Jungfrau (2008), zudem veröffentlicht Meinecke einen Band mit Songtexten der Band F.S.K. (Lob der Kybernetik, 2007). Sein sechster Roman Lookalikes erscheint 2011, sein siebter, Selbst, 2016. Von April bis November 2005 ist er Stipendiat des Literaturbüros Niedersachsen, wo er im und fürs Internet seine Netznotizen eines Zeitgenossen verfasst.
1997 wird Meinecke mit dem Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis, 1998 mit dem Kranicher Literaturpreis, 2004 mit dem Tukan-Preis und 2008 mit dem Karl Sczuka-Preis ausgezeichnet. 2004/05 erhält er eine Dozentur bei Manuskriptum an der LMU München, 2012 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Seit 1994 lebt Thomas Meinecke mit seiner Frau südlich von München.
Sekundärliteratur:
Baßler, Moritz (2002): Der deutsche Pop-Roman. Die Neuen Archivisten. C.H. Beck Verlag, München, S. 135ff.
Feiereisen, Florence (2011): Der Text als Soundtrack – der Autor als DJ. Postmoderne und postkoloniale Samples bei Thomas Meinecke. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg.
Meinecke, Thomas. In: Munzinger Online/KLG - Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, URL: http://www.munzinger.de/document/16000000673, (04.07.2012).
Externe Links:
Literatur von Thomas Meinecke im BVB
Thomas Meinecke wird 1955 in Hamburg geboren. Im Alter von 21 Jahren zieht er nach München, um an der Ludwig-Maximilians-Universität Germanistik und Theaterwissenschaften zu studieren. Bereits im folgenden Jahr gründet er mit mehreren Kommilitonen – darunter seine spätere Frau, die Künstlerin und Musikerin Michaela Mélian – die Zeitschrift Mode und Verzweiflung, aus der 1980 die Band F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle) hervorgeht.
Nach dem Abschluss des Studiums – die Magisterarbeit handelt von Karl Philipp Moritz – schreibt Thomas Meinecke für Zeitschriften und Magazine; er macht sich auch als DJ und Moderator beim Bayerischen Rundfunk (Zündfunk) bemerkbar. Seine wichtigsten Themen sind Körperbilder und Geschlechterrollen, Musik und Popkultur. Im Jahr 1986 erscheint sein erstes Buch, der Prosaband Mit der Kirche ums Dorf. Es folgt die Berlin-Erzählung Holz (1988) und 1996 schließlich sein erster Roman The Church of John F. Kennedy. Zentrales Moment von Meineckes Romanen ist die Inszenierung des Diskurses: Statt einer vordergründigen Handlung finden sich darin vor allem Redeweisen, die in essayistischer Manier gesampelt werden. In einem Interview betont er selbst die untergeordnete Rolle des erzählend ordnenden Subjekts: „Ich habe ja auch das Gefühl, ich weiß gar nicht so viel, mein Text weiß viel mehr als ich“.
In den folgenden Jahren erscheinen die Romane Tomboy (1998), Hellblau (2001), Musik (2004) und Jungfrau (2008), zudem veröffentlicht Meinecke einen Band mit Songtexten der Band F.S.K. (Lob der Kybernetik, 2007). Sein sechster Roman Lookalikes erscheint 2011, sein siebter, Selbst, 2016. Von April bis November 2005 ist er Stipendiat des Literaturbüros Niedersachsen, wo er im und fürs Internet seine Netznotizen eines Zeitgenossen verfasst.
1997 wird Meinecke mit dem Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis, 1998 mit dem Kranicher Literaturpreis, 2004 mit dem Tukan-Preis und 2008 mit dem Karl Sczuka-Preis ausgezeichnet. 2004/05 erhält er eine Dozentur bei Manuskriptum an der LMU München, 2012 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Seit 1994 lebt Thomas Meinecke mit seiner Frau südlich von München.
Baßler, Moritz (2002): Der deutsche Pop-Roman. Die Neuen Archivisten. C.H. Beck Verlag, München, S. 135ff.
Feiereisen, Florence (2011): Der Text als Soundtrack – der Autor als DJ. Postmoderne und postkoloniale Samples bei Thomas Meinecke. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg.
Meinecke, Thomas. In: Munzinger Online/KLG - Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, URL: http://www.munzinger.de/document/16000000673, (04.07.2012).