Alois Müller
Alois Müller ist 1934 in Ungerhausen in der Nähe von Memmingen geboren und dort aufgewachsen. Alois Müller interessiert sich schon früh für Geschichte und Brauchtum. Ein Studium bleibt dem Landwirtssohn aber verwehrt, da die Eltern seine Arbeitskraft brauchen. 1963 kommt Müller aus beruflichen Gründen in das 35 km östlich liegende Weicht bei Jengen und lernt dort seine spätere Ehefrau Rosmarie kennen, mit der er neun Kinder hat. Er ist im Vereinsleben aktiv, seine Liebe zur Musik lässt ihn Nachforschungen über die regionale Musikgeschichte anstellen, wofür er vom Allgäu-Schwäbischen Musikbund geehrt wird. Nach Rentenbeginn kann der gelernte Maurer verstärkt seinen vielfältigen Interessen nachgehen. Er organisiert Ausstellungen, überarbeitet eine Ortschronik aus den 1920er-Jahren und wird zum leidenschaftlichen Sammler und Bewahrer.
Neben zahlreichen land- und hauswirtschaftlichen Gegenständen sind es auch schriftliche Dokumente, die Alois Müller aufbewahrt. In seinem Privatarchiv finden sich alte Rezepte für die Herstellung von Heilmitteln, geschrieben von Badern und Heilpraktikern, Sammlungen von Sprichwörtern und Wetterregeln sowie Geschichten von Sühnekreuzen. Daneben sammelt er auch Literarisches, wie die für private Feste verfassten Mundartgedichte seiner verstorbenen Frau Rosmarie und deren Onkel Franz Mayr sowie die Anlassgedichte und Kurzgeschichten der mit der Familie befreundeten Romana Weber.
2003 beginnt Alois Müller, Dialektausdrücke aus den beiden Orten Ungerhausen und Weicht zu dokumentieren. Trotz gesundheitlicher Rückschläge kann er sein handschriftlich verfasstes Werk, das am Ende 4.200 Seiten umfasst, zum Abschluss bringen. 2019 erscheint das siebenbändige Dialektbuch So weat bei eis in Weicht und Ungerhausa gschwätzt im Eigenverlag.
Für seine Verdienste verleiht ihm die Gemeinde Jengen 2004 die Ehrenbürgerwürde.
Sekundärliteratur:
Frobenius, Markus (2019): Vom Gatza zum Unkraim. Alois Müller (84) erklärt den Dialekt von Weicht und Ungerhausen. In: Mindelheimer Zeitung, 3. Mai. URL: https://www.pressreader.com/germany/mindelheimer-zeitung/20190503/282617444173610, (17.02.2020).
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Alois Müller ist 1934 in Ungerhausen in der Nähe von Memmingen geboren und dort aufgewachsen. Alois Müller interessiert sich schon früh für Geschichte und Brauchtum. Ein Studium bleibt dem Landwirtssohn aber verwehrt, da die Eltern seine Arbeitskraft brauchen. 1963 kommt Müller aus beruflichen Gründen in das 35 km östlich liegende Weicht bei Jengen und lernt dort seine spätere Ehefrau Rosmarie kennen, mit der er neun Kinder hat. Er ist im Vereinsleben aktiv, seine Liebe zur Musik lässt ihn Nachforschungen über die regionale Musikgeschichte anstellen, wofür er vom Allgäu-Schwäbischen Musikbund geehrt wird. Nach Rentenbeginn kann der gelernte Maurer verstärkt seinen vielfältigen Interessen nachgehen. Er organisiert Ausstellungen, überarbeitet eine Ortschronik aus den 1920er-Jahren und wird zum leidenschaftlichen Sammler und Bewahrer.
Neben zahlreichen land- und hauswirtschaftlichen Gegenständen sind es auch schriftliche Dokumente, die Alois Müller aufbewahrt. In seinem Privatarchiv finden sich alte Rezepte für die Herstellung von Heilmitteln, geschrieben von Badern und Heilpraktikern, Sammlungen von Sprichwörtern und Wetterregeln sowie Geschichten von Sühnekreuzen. Daneben sammelt er auch Literarisches, wie die für private Feste verfassten Mundartgedichte seiner verstorbenen Frau Rosmarie und deren Onkel Franz Mayr sowie die Anlassgedichte und Kurzgeschichten der mit der Familie befreundeten Romana Weber.
2003 beginnt Alois Müller, Dialektausdrücke aus den beiden Orten Ungerhausen und Weicht zu dokumentieren. Trotz gesundheitlicher Rückschläge kann er sein handschriftlich verfasstes Werk, das am Ende 4.200 Seiten umfasst, zum Abschluss bringen. 2019 erscheint das siebenbändige Dialektbuch So weat bei eis in Weicht und Ungerhausa gschwätzt im Eigenverlag.
Für seine Verdienste verleiht ihm die Gemeinde Jengen 2004 die Ehrenbürgerwürde.
Frobenius, Markus (2019): Vom Gatza zum Unkraim. Alois Müller (84) erklärt den Dialekt von Weicht und Ungerhausen. In: Mindelheimer Zeitung, 3. Mai. URL: https://www.pressreader.com/germany/mindelheimer-zeitung/20190503/282617444173610, (17.02.2020).