Info
Geburtsjahr: 1944
in Memmingen
© privat
Namensvarianten: geb. Gernhard

Gabriele Gernhard-Eichenauer

Durch ihre Schriftsetzerlehre (ab 1961 als erstes weibliches Mitglied in der Druckerei und Setzerei der Memminger Zeitung) kommt Gabriele Gernhard-Eichenauer auf eine ungewöhnliche, aber sehr handfeste Art und Weise in direkten Kontakt mit Literatur. Für ihre Eltern bildet diese Schriftsetzerlehre als berufliche Lebensgrundlage die Voraussetzung, dass sie mit dem nachfolgenden Studium ihrer Tochter an der Akademie für bildende Künste in Nürnberg einverstanden sind. In die grafischen und malerischen Arbeiten ihres Akademiestudiums bezieht Gabriele Gernhard-Eichenauer immer wieder erzählerische Momente ein. Dieses Zusammenspiel von Bild und Text setzt sie auch in ihrer beruflichen Tätigkeit als Illustratorin und Layouterin für verschiedene Zeitschriften in München fort. 

Gabriele Gernhard-Eichenauer, die seit 1982 in Unterbinnwang im Illerwinkel bei Kronburg lebt, macht sich schließlich als Kinderbuchgestalterin und Autorin verschiedener Kinderbücher selbstständig. Das Zusammenspiel von Text und Bild bilden auch bei diesen Büchern (Anna im Regenbogen, 1981; Geschwind wie der Wind, 1984; Federleicht, 1985; Der Bärenprinz, 1994; Hell leuchtet ein Stern, 1992 und Der Königswald, 1988) die Grundlage. Es folgt eine längere Phase der Auseinandersetzung mit abstrakter Malerei, Ausstellungen und Wettbewerbserfolgen. Parallel dazu entstehen immer wieder Gedichte und poetische Erzählungen, die in den beiden kleinen Gedichtbänden Worte wie Flügelschlagen (2009) und Ein neuer Tag (2017) ihren Niederschlag finden. Ihr Gedicht „Was für ein Grau“ wird 2015 mit dem 3. Preis des Isnyer Schreibwettbewerbs ausgezeichnet und in die daraus hervorgegangene Anthologie In viel besprochenem Raum aufgenommen. Im Band 2 des von der Frauengeschichtswerkstatt Memmingen herausgegebenen Buchs Memminger Frauen – Biographien. Geschichten. Bilder (2017) findet sich ein Portrait der Künstlerin. 

Angeregt durch Gabriele Gernhard-Eichenauers lyrische Texte kommen verschiedene befreundete Musiker auf sie zu, die ihre eigenen musikalischen Intentionen mit dieser Lyrik verbinden wollen. Daraus entsteht eine lange Reihe von Konzertauftritten (Jazz, Poem+Song) und lyrisch-musikalischen Soireen. Diesen vielfältigen künstlerischen Spannungsbogen setzt die Autorin bis heute weiter fort.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.

Sekundärliteratur:

Beitrag (2017) in: Memminger Frauen – Biographien. Geschichten. Bilder. Bd. 2, hg. von der Frauengeschichtswerkstatt Memmingen e.V. Holzheu Verlag, Mering. 

Wimmer, Gerlinde (1991): Malerin und Kinderbuchautorin – die Allgäuerin Gabriele Gernhard-Eichenauer. In: Das schöne Allgäu, H. 1/2, S. 48f. 


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