Christoph Selhamer
Christoph Selhamer studiert zwischen 1660 und 1670 in Ingolstadt und wird zunächst Kaplan in Salzburg (1676-83). Danach ist er Stadtpfarrer in Weilheim, ab 1687 Wallfahrtspriester in Vilgertshofen. Er kehrt nach Salzburg zurück, wo er Mitglied des Stadtdekanats wird. Als Autor barocker Predigtwerke in deutscher und lateinischer Sprache, die den Titel Tuba tragen (die Titelkupfer stellen teilweise die Posaunenbläser von Jericho dar), fällt er besonders auf: das erste sind die Tuba Analogica, Das ist: Sittliche Lehr / und Gleichnuß-Predigen (I-II 1673-78; III 1683), das zweite die Tuba Tragica, Das ist: Erschreckliche Trauer-Geschicht (1696), das dritte die Tuba Clementina, Das ist: Milde und Gnadenreiche Wunder-Geschicht (1698), die wie die vorherigen Zyklen Sonn- und Festtagspredigten enthalten. Die Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen (1701) erscheinen auf Deutsch und gehen insbesondere auf die ländliche Bevölkerung ein. Sie enthalten beispielhafte Diskurse über gottgefällige Heilige auf dem Lande, dem „Gei“. Die Tuba Anagrammatica (1702/03) sowie die Tuba Civica (1704) sind dagegen nur in lateinischer Sprache erschienen. Selhamers Predigten zeichnen sich trotz strenger Einhaltung homiletischer Regeln durch eine kraftvolle Sprache, die noch in der Schriftlichkeit mundartliche Anklänge spüren lässt, hohe Dispositionskunst und lebendige Darstellung des Volkslebens aus. Die Anwendung zeitgenössischer rhetorischer Stilformen kommt dabei ebenso zum Vorschein wie die oftmals eindringliche, zuweilen erheiternde Schilderung des Alltagslebens seiner Zuhörer.
Sekundärliteratur:
Madey, Johannes: Selhamer, Christoph. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 16 (1999), Sp. 1434f., http://www.bautz.de/bbkl/s/s2/selhamer_c.shtml, (31.12.2011).
Externe Links:
Literatur von Christoph Selhamer im BVB
Christoph Selhamer studiert zwischen 1660 und 1670 in Ingolstadt und wird zunächst Kaplan in Salzburg (1676-83). Danach ist er Stadtpfarrer in Weilheim, ab 1687 Wallfahrtspriester in Vilgertshofen. Er kehrt nach Salzburg zurück, wo er Mitglied des Stadtdekanats wird. Als Autor barocker Predigtwerke in deutscher und lateinischer Sprache, die den Titel Tuba tragen (die Titelkupfer stellen teilweise die Posaunenbläser von Jericho dar), fällt er besonders auf: das erste sind die Tuba Analogica, Das ist: Sittliche Lehr / und Gleichnuß-Predigen (I-II 1673-78; III 1683), das zweite die Tuba Tragica, Das ist: Erschreckliche Trauer-Geschicht (1696), das dritte die Tuba Clementina, Das ist: Milde und Gnadenreiche Wunder-Geschicht (1698), die wie die vorherigen Zyklen Sonn- und Festtagspredigten enthalten. Die Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen (1701) erscheinen auf Deutsch und gehen insbesondere auf die ländliche Bevölkerung ein. Sie enthalten beispielhafte Diskurse über gottgefällige Heilige auf dem Lande, dem „Gei“. Die Tuba Anagrammatica (1702/03) sowie die Tuba Civica (1704) sind dagegen nur in lateinischer Sprache erschienen. Selhamers Predigten zeichnen sich trotz strenger Einhaltung homiletischer Regeln durch eine kraftvolle Sprache, die noch in der Schriftlichkeit mundartliche Anklänge spüren lässt, hohe Dispositionskunst und lebendige Darstellung des Volkslebens aus. Die Anwendung zeitgenössischer rhetorischer Stilformen kommt dabei ebenso zum Vorschein wie die oftmals eindringliche, zuweilen erheiternde Schilderung des Alltagslebens seiner Zuhörer.
Madey, Johannes: Selhamer, Christoph. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 16 (1999), Sp. 1434f., http://www.bautz.de/bbkl/s/s2/selhamer_c.shtml, (31.12.2011).