Walter Berger
Geboren wird der Buxheimer Verlagsgründer und Schriftsteller Walter Berger am 2. April 1920 im oberschlesischen Cosel (heute Koźle, Polen). Er wächst mit sieben Geschwistern in eher ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern Klara und Karl Berger vermitteln den Kindern eine tiefe Verbundenheit im katholischen Glauben. Sein Volksschullehrer erkennt und fördert schon früh sein schriftstellerisches Talent. Nach dem Abschluss der Volksschule absolviert Walter Berger die Ausbildung zum Rechtsanwaltsgehilfen und veröffentlicht 1938 seine erste schriftstellerische Arbeit in der Zeitschrift für die katholische Jugend Die Wacht.
Während der Zeit des Nationalsozialismus ruht seine literarische Tätigkeit. Berger wird mehrmals von der Gestapo verhaftet, schließlich arbeitslos. Er ist der letzte Gauführer der Sturmschar im oberschlesischen Teil der Diözese Breslau und soll Gauführer des Jungmännerverbandes werden, als diese katholische Vereinigung aufgelöst wird. Von Ende 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist Walter Berger Sanitätsunteroffizier. Nach vier Jahren in polnischer Kriegsgefangenschaft kommt Walter Berger mit Hilfe eines Prälaten nach Altenberg bei Köln. Dort ist er drei Jahre lang als Buchhändler tätig.
Walter Berger zieht schließlich nach Buxheim bei Memmingen, wo er und seine Frau Thea 1954 heiraten; aus der Ehe gehen die beiden Töchter Hedwig und Elisabeth hervor. Ebenfalls 1954 gründet Walter Berger den Martin Verlag. Er entdeckt eine Marktlücke, spezialisiert sich anfangs auf Spruchkartendrucke, später erweitert er sein Verlagsangebot um Lyrik und Prosa sowie Sach- und Heimatliteratur. Der Verlag besteht bis zu Bergers Tod 1991.
Walter Berger ist – neben seiner Tätigkeit als Herausgeber und Verleger – auch Schriftsteller. Er verfasst Prosa (u. a. Ich bin ein Spielmann, 1955) und christliche Literatur (Wo ist Weihnachten? 1965; Wo ist Ostern? 1966; Wo ist Pfingsten? 1969), sein literarischer Schwerpunkt liegt aber auf der Lyrik (u. a. Mein sind die Jahre nicht, 1975; Stationen einer Pilgerfahrt. Gedichtzyklus Paul Johannes II. in Deutschland, 1981). Seinen Gedichtband Regentropfen gibt Berger 1979 in der 7. erweiterten Auflage auf Büttenpapier gedruckt heraus. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum des Martin Verlags. In seinen Gedichten geht es häufig um Natur, Christsein und Kirche, seine alte und neue Heimat, Stationen seines Lebens und seine Familie. Kritisch äußert er sich zu Themen wie Abtreibung und Pornographie.
Für seine Tätigkeit als Verleger, Herausgeber und Schriftsteller wird Walter Berger mehrfach geehrt. Beim Empfang im Bundeskanzleramt am 25. August 1960 kann er Konrad Adenauer das Buch das gute wollen mit dessen Weihnachtsansprachen überreichen. Am 9. August 1978 wird Berger von Ministerpräsident Goppel in der Bayerischen Staatskanzlei empfangen anlässlich der Auszeichnung seines Buchs Die Schönheit eines Dorfes. Das schöne, das historische und das heutige Buxheim (1977). Und am 2. November 1981 erhält Walter Berger schließlich das Bundesverdienstkreuz am Bande aus der Hand von Kultusminister Maier.
Sekundärliteratur:
Köhler, Meinrad (1987): Walter Berger und sein Martin-Verlag in Buxheim. In: Schlesien-Görlitz, Jg. 32, H. 4, S. 247f.
Schissler, Christina (1988): Ein Bekenner in Büchern. Autor und Verleger Walter Berger. Martin Verlag, Buxheim, Facharbeit zum Abitur.
Externe Links:
Geboren wird der Buxheimer Verlagsgründer und Schriftsteller Walter Berger am 2. April 1920 im oberschlesischen Cosel (heute Koźle, Polen). Er wächst mit sieben Geschwistern in eher ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern Klara und Karl Berger vermitteln den Kindern eine tiefe Verbundenheit im katholischen Glauben. Sein Volksschullehrer erkennt und fördert schon früh sein schriftstellerisches Talent. Nach dem Abschluss der Volksschule absolviert Walter Berger die Ausbildung zum Rechtsanwaltsgehilfen und veröffentlicht 1938 seine erste schriftstellerische Arbeit in der Zeitschrift für die katholische Jugend Die Wacht.
Während der Zeit des Nationalsozialismus ruht seine literarische Tätigkeit. Berger wird mehrmals von der Gestapo verhaftet, schließlich arbeitslos. Er ist der letzte Gauführer der Sturmschar im oberschlesischen Teil der Diözese Breslau und soll Gauführer des Jungmännerverbandes werden, als diese katholische Vereinigung aufgelöst wird. Von Ende 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist Walter Berger Sanitätsunteroffizier. Nach vier Jahren in polnischer Kriegsgefangenschaft kommt Walter Berger mit Hilfe eines Prälaten nach Altenberg bei Köln. Dort ist er drei Jahre lang als Buchhändler tätig.
Walter Berger zieht schließlich nach Buxheim bei Memmingen, wo er und seine Frau Thea 1954 heiraten; aus der Ehe gehen die beiden Töchter Hedwig und Elisabeth hervor. Ebenfalls 1954 gründet Walter Berger den Martin Verlag. Er entdeckt eine Marktlücke, spezialisiert sich anfangs auf Spruchkartendrucke, später erweitert er sein Verlagsangebot um Lyrik und Prosa sowie Sach- und Heimatliteratur. Der Verlag besteht bis zu Bergers Tod 1991.
Walter Berger ist – neben seiner Tätigkeit als Herausgeber und Verleger – auch Schriftsteller. Er verfasst Prosa (u. a. Ich bin ein Spielmann, 1955) und christliche Literatur (Wo ist Weihnachten? 1965; Wo ist Ostern? 1966; Wo ist Pfingsten? 1969), sein literarischer Schwerpunkt liegt aber auf der Lyrik (u. a. Mein sind die Jahre nicht, 1975; Stationen einer Pilgerfahrt. Gedichtzyklus Paul Johannes II. in Deutschland, 1981). Seinen Gedichtband Regentropfen gibt Berger 1979 in der 7. erweiterten Auflage auf Büttenpapier gedruckt heraus. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum des Martin Verlags. In seinen Gedichten geht es häufig um Natur, Christsein und Kirche, seine alte und neue Heimat, Stationen seines Lebens und seine Familie. Kritisch äußert er sich zu Themen wie Abtreibung und Pornographie.
Für seine Tätigkeit als Verleger, Herausgeber und Schriftsteller wird Walter Berger mehrfach geehrt. Beim Empfang im Bundeskanzleramt am 25. August 1960 kann er Konrad Adenauer das Buch das gute wollen mit dessen Weihnachtsansprachen überreichen. Am 9. August 1978 wird Berger von Ministerpräsident Goppel in der Bayerischen Staatskanzlei empfangen anlässlich der Auszeichnung seines Buchs Die Schönheit eines Dorfes. Das schöne, das historische und das heutige Buxheim (1977). Und am 2. November 1981 erhält Walter Berger schließlich das Bundesverdienstkreuz am Bande aus der Hand von Kultusminister Maier.
Köhler, Meinrad (1987): Walter Berger und sein Martin-Verlag in Buxheim. In: Schlesien-Görlitz, Jg. 32, H. 4, S. 247f.
Schissler, Christina (1988): Ein Bekenner in Büchern. Autor und Verleger Walter Berger. Martin Verlag, Buxheim, Facharbeit zum Abitur.