Info
Geb.: 30. 4.1879 in Frieding
Gest.: 21.11.1919 in München
Fotografie (Bayerische Staatsbibliothek München/Hoffmann)

Georg Queri

Georg Queri wird als Sohn eines Gastwirts und Fischerei- bzw. Schiffsmeisters in Frieding bei Andechs geboren und verbringt seine Kindheit in Starnberg. Mit 13 Jahren bricht er sich beim schulischen Turnunterricht die Hüfte, woran er ein Leben lang laboriert und mit nur 40 Jahren verstirbt. Nach dem Besuch des Studienseminars in Neuburg an der Donau arbeitet Queri ab 1900 zunächst als Privatsekretär und Anwaltsschreiber, dann als Journalist für die Münchner Zeitung und die Münchner Neuesten Nachrichten. Abenteuerlust packt ihn, als er Ende 1907 für kurze Zeit nach New York geht und angeblich für die deutschsprachige Staatszeitung schreibt. Bereits im Februar 1908 wieder in Deutschland zurück avanciert Queri zum lokalen Chefredakteur des Starnberger Land- und Seeboten.

Durch seine Beiträge in den Lustigen Blättern sowie in der Vossischen Zeitung erlangt Queri rasch Popularität. Von 1908 bis 1919 ist er ständiger Mitarbeiter der illustrierten Wochenschrift Jugend, während des Ersten Weltkriegs Kriegsberichterstatter für das Berliner Tageblatt, aus dem seine Sammlungen Kriegsbüchl aus dem Westen (1915) und Die hämmernde Front (1916) hervorgehen.

Seine Vereinstätigkeit kann sich ebenfalls sehen lassen: Ab 1904/05 engagiert er sich in der Camaraderie – Gesellschaft zur Pflege freier Kunst, im Münchner Journalisten- und Schriftstellerverein und im TSV 1860 München. Er ist Gründungsmitglied des Münchner Yacht-Clubs (1908), wirkt im Verein Süddeutscher Bühnenkünstler (1918) sowie politisch im Starnberger Arbeiterrat (1919) mit.

Queri veröffentlicht zahlreiche Mundarterzählungen (u.a. Die Schnurren des Rochus Mang) und befasst sich seit 1909 mit den Urformen des Oberammergauer Passionsspiels. Wegen Oberammergau entsteht bald ein Literaturstreit mit Lion Feuchtwanger. Zwei volkskundliche Bücher, Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern und Kraftbayrisch, bringen dem Autor schließlich einen Sittlichkeitsprozess ein, den er mit Hilfe von Ludwig Ganghofer, Michael Georg Conrad und Ludwig Thoma erfolgreich durchficht. Mit letzterem verbindet Queri nicht nur eine lebenslange Freundschaft, sondern auch die gemeinsame Anthologie Bayernbuch. Hundert bayerische Autoren eines Jahrtausends (1913).

In der Zeit nach der Novemberrevolution wird Queri vor dem Amtsgericht Starnberg wegen nicht angetretenen Sicherheitsdiensts verurteilt. Ab Sommer 1919 lebt er bei Ludwig Thoma am Tegernsee, wo sein Singspiel Matheis bricht’s Eis in Anna Dengs Bauerntheater für eine Deutschlandtournee einstudiert wird. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich aber, und Georg Queri stirbt im November im Krankenhaus links der Isar. Auf dem Starnberger Friedhof wird er begraben.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Bauer, Michael (2019): Oskar Panizza. Eine Biographie (edition monacensia). Allitera Verlag, München.

Bauer, Michael; Gerstacker, Christine (Hg.) (2019): Oskar Panizza. Ein Lesebuch (edition monacensia). Allitera Verlag, München.

Göttler, Norbert (2004): Georg Queri (30.4.1879 – 21.11.1919). Kraftbayrisch und Bauernerotik. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 99-101.

Rösch, Gertrud Maria: Queri, Georg. In: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 41f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd118743139.html, (19.10.2011).

Stephan, Michael (Hg.) (2003): Georg Queri 1879-1919. Journalist, Schriftsteller und Volkskundler aus Oberbayern – Ein Lesebuch [eine Ausstellung des Staatsarchivs München, 16. Oktober bis 13. Dezember 2002]. Buchendorfer Verlag, München.


Externe Links:

Literatur von Georg Queri im BVB

Literatur über Georg Queri im BVB

Werke bei projekt-gutenberg.org

Georg Queri im Allitera Verlag

Pfingstwunder

Georg Queri - Dichter, Journalist & Heimatkundler

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