Gottfried Kölwel
Gottfried Kölwel wird 1889 in Beratzhausen geboren. Seine Eltern stammen aus Bayern und aus dem Rheinland. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Amberg und der Ausbildung zum Volksschullehrer in verschiedenen oberbayerischen Städten beginnt er 1911 in München Philologie zu studieren. Er unternimmt verschiedene Reisen durch Europa, um sich als freier Schriftsteller in München, später in Gräfelfing und Fischbachau niederzulassen.
Im Jahr 1914 erscheint sein erster Gedichtband Gesänge gegen den Tod im renommierten Kurt-Wolff-Verlag. Kölwel wird von Martin Buber gefördert, so unterschiedliche Stimmen wie Thomas Mann und Franz Kafka äußern sich lobend über seine Werke.
Kölwels Themen sind das Land und die Natur, die Menschen erscheinen nicht psychologisiert, sondern als Handelnde, weshalb der Autor, der neben Prosa auch Dramen und Hörspiele verfasst, als Vertreter des Spätexpressionismus gehandelt wird. In manchen seiner Arbeiten scheint Kölwel dem Realismus von Gottfried Keller und Adalbert Stifter verwandt, auch auf Eduard Mörike und Hans Carossa wird angesichts seiner Prosa hingewiesen. Oft werden zudem kultur- und kapitalismuskritische Momente lesbar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1947, veröffentlicht Gottfried Kölwel die Münchner Elegien, in denen er seiner Erschütterung über die zerstörte Stadt lyrischen Ausdruck verleiht. In den 1950er Jahren hört man seltener von ihm; Ehrenbürger des Marktes Beratzhausen, erhält er 1956 noch die Nordgau-Ehrenplakette der Stadt Amberg. Zwei Jahre später stirbt Kölwel nach einem Herzinfarkt in München. 1962-64 erscheint postum eine dreibändige Sammlung seiner Werke unter dem Titel Prosa, Dramen, Verse.
Sein Grab liegt in Gräfelfing bei München.
Sekundärliteratur:
Girlinger, Ingrid (1991): Gottfried Kölwel. Studien zu seinem erzählerischen und dramatischen Werk (Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft Reihe B/Untersuchungen, 50), Peter Lang, Frankfurt a.M. u.a.
Riedl-Valder, Christine (2012): Georg Britting und Gottfried Kölwel. Neue Facetten zu ihrem schriftstellerischen Werk (Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg, 6), Regensburg.
Schweiggert, Alfons (2004): Gottfried Kölwel (16.10.1889 – 21.3.1958). Der Dichter der Münchner Elegien. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 126f.
Externe Links:
Literatur von Gottfried Kölwel im BVB
Literatur über Gottfried Kölwel im BVB
Gottfried Kölwel und Georg Britting
Gottfried Kölwel (Maria Luise Weissmann)
Gottfried Kölwel wird 1889 in Beratzhausen geboren. Seine Eltern stammen aus Bayern und aus dem Rheinland. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Amberg und der Ausbildung zum Volksschullehrer in verschiedenen oberbayerischen Städten beginnt er 1911 in München Philologie zu studieren. Er unternimmt verschiedene Reisen durch Europa, um sich als freier Schriftsteller in München, später in Gräfelfing und Fischbachau niederzulassen.
Im Jahr 1914 erscheint sein erster Gedichtband Gesänge gegen den Tod im renommierten Kurt-Wolff-Verlag. Kölwel wird von Martin Buber gefördert, so unterschiedliche Stimmen wie Thomas Mann und Franz Kafka äußern sich lobend über seine Werke.
Kölwels Themen sind das Land und die Natur, die Menschen erscheinen nicht psychologisiert, sondern als Handelnde, weshalb der Autor, der neben Prosa auch Dramen und Hörspiele verfasst, als Vertreter des Spätexpressionismus gehandelt wird. In manchen seiner Arbeiten scheint Kölwel dem Realismus von Gottfried Keller und Adalbert Stifter verwandt, auch auf Eduard Mörike und Hans Carossa wird angesichts seiner Prosa hingewiesen. Oft werden zudem kultur- und kapitalismuskritische Momente lesbar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1947, veröffentlicht Gottfried Kölwel die Münchner Elegien, in denen er seiner Erschütterung über die zerstörte Stadt lyrischen Ausdruck verleiht. In den 1950er Jahren hört man seltener von ihm; Ehrenbürger des Marktes Beratzhausen, erhält er 1956 noch die Nordgau-Ehrenplakette der Stadt Amberg. Zwei Jahre später stirbt Kölwel nach einem Herzinfarkt in München. 1962-64 erscheint postum eine dreibändige Sammlung seiner Werke unter dem Titel Prosa, Dramen, Verse.
Sein Grab liegt in Gräfelfing bei München.
Girlinger, Ingrid (1991): Gottfried Kölwel. Studien zu seinem erzählerischen und dramatischen Werk (Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft Reihe B/Untersuchungen, 50), Peter Lang, Frankfurt a.M. u.a.
Riedl-Valder, Christine (2012): Georg Britting und Gottfried Kölwel. Neue Facetten zu ihrem schriftstellerischen Werk (Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg, 6), Regensburg.
Schweiggert, Alfons (2004): Gottfried Kölwel (16.10.1889 – 21.3.1958). Der Dichter der Münchner Elegien. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 126f.