Jeremias Drexel
Der Sohn eines Tuchscherers und Stadtpfeifers besucht das von Jacob Pontanus gegründete Jesuitengymnasium in Augsburg und tritt 1598 der Gesellschaft Jesu in Landsberg bei. In Ingolstadt studiert er Philosophie und Theologie, 1610 empfängt er die Priesterweihe in Eichstätt. Als Nachfolger Jakob Bidermanns übernimmt Jeremias Drexel, der „Lehrer der Wohlredenheit“, 1612 die Leitung des Münchener Jesuitengymnasiums, ab 1615 wirkt er als Hofprediger unter Kurfürst Maximilian I. bis zu seinem Tod. In dieser Funktion ist er der Vorgänger von Jakob Balde. 1638 stirbt Drexel, sein Grab befindet sich in der Münchener Michaeliskirche.
Als einer der erfolgreichsten theologischen Schriftsteller seiner Zeit geht Drexel in die Literaturgeschichte ein. Seine aszetischen Schriften finden nicht zuletzt wegen ihres gediegenen Gehalts weitestgehende Verbreitung; allein in München werden zwischen 1620 und 1642 über 170.000 gedruckte Exemplare verkauft. Den Stoff liefern ihm seine Predigten, die er nach barockem Geschmack mit symbolischen Figuren in Kleinformat publiziert.
Drexels Schriften erscheinen nicht nur in zahlreichen Nachdrucken, sondern werden auch in unterschiedliche Sprachen übersetzt, u.a. in Englisch, Französisch, Flämisch, Italienisch und Böhmisch. 1660 erscheint in Antwerpen eine lateinische Gesamtausgabe, deren Titelkupfer ein eigenes ikonografisches Programm vorstellt (allegorisch-emblematisches Doppelporträt).
Eines seiner Hauptwerke ist Deliciae Gentis Humanae Christus Jesus Nascens, Moriens, Resurgens (3 Bde., 1638), deutsch u.d.T. „Jesus Christus, die Wonne des Menschengeschlechts [...]“ (1865).
Sekundärliteratur:
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 3. Bern und Zürich, S. 542-544.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 139-141.
Externe Links:
Literatur von Jeremias Drexel im BVB
Literatur über Jeremias Drexel im BVB
Jeremias Drexel in der Deutschen Biographie
Der Sohn eines Tuchscherers und Stadtpfeifers besucht das von Jacob Pontanus gegründete Jesuitengymnasium in Augsburg und tritt 1598 der Gesellschaft Jesu in Landsberg bei. In Ingolstadt studiert er Philosophie und Theologie, 1610 empfängt er die Priesterweihe in Eichstätt. Als Nachfolger Jakob Bidermanns übernimmt Jeremias Drexel, der „Lehrer der Wohlredenheit“, 1612 die Leitung des Münchener Jesuitengymnasiums, ab 1615 wirkt er als Hofprediger unter Kurfürst Maximilian I. bis zu seinem Tod. In dieser Funktion ist er der Vorgänger von Jakob Balde. 1638 stirbt Drexel, sein Grab befindet sich in der Münchener Michaeliskirche.
Als einer der erfolgreichsten theologischen Schriftsteller seiner Zeit geht Drexel in die Literaturgeschichte ein. Seine aszetischen Schriften finden nicht zuletzt wegen ihres gediegenen Gehalts weitestgehende Verbreitung; allein in München werden zwischen 1620 und 1642 über 170.000 gedruckte Exemplare verkauft. Den Stoff liefern ihm seine Predigten, die er nach barockem Geschmack mit symbolischen Figuren in Kleinformat publiziert.
Drexels Schriften erscheinen nicht nur in zahlreichen Nachdrucken, sondern werden auch in unterschiedliche Sprachen übersetzt, u.a. in Englisch, Französisch, Flämisch, Italienisch und Böhmisch. 1660 erscheint in Antwerpen eine lateinische Gesamtausgabe, deren Titelkupfer ein eigenes ikonografisches Programm vorstellt (allegorisch-emblematisches Doppelporträt).
Eines seiner Hauptwerke ist Deliciae Gentis Humanae Christus Jesus Nascens, Moriens, Resurgens (3 Bde., 1638), deutsch u.d.T. „Jesus Christus, die Wonne des Menschengeschlechts [...]“ (1865).
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 3. Bern und Zürich, S. 542-544.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 139-141.