Sophie von La Roche
Marie Sophie Gutermann von Gutershofen wird 1730 in Kaufbeuren geboren, als das älteste der 13 Kinder des Arztes Georg Friedrich Gutermann. Ihre Mutter ist Gutermanns erste Ehefrau Regina Barbara, die stirbt, als Marie Sophie 16 Jahre alt ist. Wohl weil Sophie die Erstgeborene ist, widmet der Vater ihrer Bildung besondere Aufmerksamkeit. Im Alter von drei Jahren habe sie bereits das Lesen beherrscht, im Alter von fünf Jahren schließlich die Lektüre der Bibel vollendet, erzählt sie in ihren Lebenserinnerungen.
Als sich Sophie, nach dem Umzug der Familie von Kaufbeuren nach Augsburg, im Jahr 1743 mit dem Leibarzt Gian Lodovico Bianconi verlobt, kommt es zu keiner Einigkeit zwischen ihrem Vater und Bianconi über die Religionszugehörigkeit der künftigen Kinder. Der Vater schickt sie in der Folge zu den Großeltern nach Biberach an der Riß, dort verlobt sie sich mit ihrem entfernten Cousin Christoph Martin Wieland. Drei Jahre später wird auch diese Verbindung, allerdings aus eigenem Bestreben, gelöst; die Freundschaft der beiden hält jedoch ein Leben lang.
Bereits im darauf folgenden Jahr, 1754, heiratet Sophie den kurmainzischen Hofrat Georg Michael Frank von Lichtenfels, genannt La Roche. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, wovon nur fünf die frühe Kindheit überleben, drei Söhne und zwei Töchter. Die Älteste ist Maximiliane, genannt Maxe, die spätere Mutter von Bettine und Clemens Brentano. Als die berufliche Situation ihres Mannes eine kritische Phase durchläuft, beginnt Sophie von La Roche zu schreiben. Ihr erster Roman Geschichte des Fräuleins von Sternheim (1771, herausgegeben von Wieland), wird zum Bestseller: ein Briefroman in durchweg empfindsamer Manier, aber mit einer für diese Zeiten ungewöhnlich selbstbewussten Heldin. Sophie von La Roche heißt fortan nur mehr „die Sternheim“.
In Ehrenbreitstein, wohin die Familie 1771 übersiedelt, begründet Sophie von La Roche einen Salon, der Berühmtheit erlangt; zu seinen Gästen zählen Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Heinse, Johann Kaspar Lavater, Friedrich Heinrich Jacobi und zahlreiche andere Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler. Es entspinnen sich eine Reihe brieflicher Korrespondenzen. In den Jahren 1783/84 gibt sie die Frauenzeitschrift Pomona für Teutschlands Töchter heraus, die insgesamt auf 24 Ausgaben kommt und unter anderem von der russischen Zarin Katharina der Großen abonniert wird. In den folgenden Jahren reist Sophie von La Roche durch die Schweiz, durch England und Frankreich und schreibt darüber. 1799 begegnet sie bei Wieland noch einmal Goethe sowie Schiller und Herder.
Sekundärliteratur:
Häntzschel, Günter: La Roche, Sophie von. In: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 640f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd118569767.html, (14.10.2011).
Externe Links:
Literatur von Sophie von La Roche im BVB
Literatur über Sophie von La Roche im BVB
Überblicksdokument zu Lebens- und Werkstationen von Sophie La Roche
Werke bei gutenberg.spiegel.de
Das Weiblichkeitsbild in Sophie La Roches Geschichte des Fräuleins von Sternheim
Sophie von La Roche im Goethezeitportal
Sophie von La Roche im Literaturland Baden-Württemberg
Die 9 Wohnsitze der Sophie La Roche
Marie Sophie Gutermann von Gutershofen wird 1730 in Kaufbeuren geboren, als das älteste der 13 Kinder des Arztes Georg Friedrich Gutermann. Ihre Mutter ist Gutermanns erste Ehefrau Regina Barbara, die stirbt, als Marie Sophie 16 Jahre alt ist. Wohl weil Sophie die Erstgeborene ist, widmet der Vater ihrer Bildung besondere Aufmerksamkeit. Im Alter von drei Jahren habe sie bereits das Lesen beherrscht, im Alter von fünf Jahren schließlich die Lektüre der Bibel vollendet, erzählt sie in ihren Lebenserinnerungen.
Als sich Sophie, nach dem Umzug der Familie von Kaufbeuren nach Augsburg, im Jahr 1743 mit dem Leibarzt Gian Lodovico Bianconi verlobt, kommt es zu keiner Einigkeit zwischen ihrem Vater und Bianconi über die Religionszugehörigkeit der künftigen Kinder. Der Vater schickt sie in der Folge zu den Großeltern nach Biberach an der Riß, dort verlobt sie sich mit ihrem entfernten Cousin Christoph Martin Wieland. Drei Jahre später wird auch diese Verbindung, allerdings aus eigenem Bestreben, gelöst; die Freundschaft der beiden hält jedoch ein Leben lang.
Bereits im darauf folgenden Jahr, 1754, heiratet Sophie den kurmainzischen Hofrat Georg Michael Frank von Lichtenfels, genannt La Roche. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, wovon nur fünf die frühe Kindheit überleben, drei Söhne und zwei Töchter. Die Älteste ist Maximiliane, genannt Maxe, die spätere Mutter von Bettine und Clemens Brentano. Als die berufliche Situation ihres Mannes eine kritische Phase durchläuft, beginnt Sophie von La Roche zu schreiben. Ihr erster Roman Geschichte des Fräuleins von Sternheim (1771, herausgegeben von Wieland), wird zum Bestseller: ein Briefroman in durchweg empfindsamer Manier, aber mit einer für diese Zeiten ungewöhnlich selbstbewussten Heldin. Sophie von La Roche heißt fortan nur mehr „die Sternheim“.
In Ehrenbreitstein, wohin die Familie 1771 übersiedelt, begründet Sophie von La Roche einen Salon, der Berühmtheit erlangt; zu seinen Gästen zählen Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Heinse, Johann Kaspar Lavater, Friedrich Heinrich Jacobi und zahlreiche andere Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler. Es entspinnen sich eine Reihe brieflicher Korrespondenzen. In den Jahren 1783/84 gibt sie die Frauenzeitschrift Pomona für Teutschlands Töchter heraus, die insgesamt auf 24 Ausgaben kommt und unter anderem von der russischen Zarin Katharina der Großen abonniert wird. In den folgenden Jahren reist Sophie von La Roche durch die Schweiz, durch England und Frankreich und schreibt darüber. 1799 begegnet sie bei Wieland noch einmal Goethe sowie Schiller und Herder.
Häntzschel, Günter: La Roche, Sophie von. In: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 640f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd118569767.html, (14.10.2011).
Literatur von Sophie von La Roche im BVB
Literatur über Sophie von La Roche im BVB
Überblicksdokument zu Lebens- und Werkstationen von Sophie La Roche
Werke bei gutenberg.spiegel.de
Das Weiblichkeitsbild in Sophie La Roches Geschichte des Fräuleins von Sternheim
Sophie von La Roche im Goethezeitportal
Sophie von La Roche im Literaturland Baden-Württemberg
Die 9 Wohnsitze der Sophie La Roche