Johannes Bissel
Johannes Bissel studiert in Dillingen, tritt in den Jesuitenorden ein und lehrt zu Regensburg Humaniora. Vor den Schweden flüchtet er 1632 in die obere Pfalz und unterrichtet fünf Jahre Rhetorik, Philosophie und Kontroverstheologie in Ingolstadt. 1639 wird er auf kurze Zeit Hofhistoriograph von Kurfürst Max I., in der Folge Prediger in München, Dillingen und Amberg. Bissels bedeutsamste Leistungen liegen auf dem Gebiet der Exempelpredigt sowie der Geschichtsschreibung. Seine erste Predigtsammlung De Pestiferis Peccatorum Mortalium fructibus, Exempla Tragica exposita (1652) thematisiert die tragischen Folgen der Todsünden, in der kirchengeschichtlichen bzw. erbauungsliterarischen Sammlung Digitvs Dei, Humana Corda Tangens. Das ist, Hertz-Berüerender Finger Gottes, In vnterschiedlichen Fasten-Exempeln vorgestellt (1666) exemplifiziert Bissel das Wirken göttlicher Gnade. Seine dritte Sammlung Incolarum alterius mundi Phaenomena historica (1682) behandelt dagegen Geistererscheinungen. Bissel verfasst seine Kanzelpredigten in Latein, trägt sie aber auf Deutsch vor. Aus Missionsberichten gestaltet er seine Exempel und erfüllt das Postulat der veritas. Satirisch ausgeformt ist seine Geschichte der Oberpfalz (Icaria, 1637), in den Illustrium ab orbe conditio ruinarum Deca[des] (1656-65) ist die Weltgeschichte Strafgericht des langmütigen Gottes an den weltlichen Tyrannen. Lyrische Elemente enthalten darüber hinaus sein mehrfach aufgelegter Cliens Marianus Elegidiis descriptus (1625) sowie die Elegiae sev deliciae veris (1638).
Sekundärliteratur:
Westermayer, Georg: Bissel, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 682, http://www.deutsche-biographie.de/pnd117751359.html?anchor=adb, (26.12.2011).
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Johannes Bissel studiert in Dillingen, tritt in den Jesuitenorden ein und lehrt zu Regensburg Humaniora. Vor den Schweden flüchtet er 1632 in die obere Pfalz und unterrichtet fünf Jahre Rhetorik, Philosophie und Kontroverstheologie in Ingolstadt. 1639 wird er auf kurze Zeit Hofhistoriograph von Kurfürst Max I., in der Folge Prediger in München, Dillingen und Amberg. Bissels bedeutsamste Leistungen liegen auf dem Gebiet der Exempelpredigt sowie der Geschichtsschreibung. Seine erste Predigtsammlung De Pestiferis Peccatorum Mortalium fructibus, Exempla Tragica exposita (1652) thematisiert die tragischen Folgen der Todsünden, in der kirchengeschichtlichen bzw. erbauungsliterarischen Sammlung Digitvs Dei, Humana Corda Tangens. Das ist, Hertz-Berüerender Finger Gottes, In vnterschiedlichen Fasten-Exempeln vorgestellt (1666) exemplifiziert Bissel das Wirken göttlicher Gnade. Seine dritte Sammlung Incolarum alterius mundi Phaenomena historica (1682) behandelt dagegen Geistererscheinungen. Bissel verfasst seine Kanzelpredigten in Latein, trägt sie aber auf Deutsch vor. Aus Missionsberichten gestaltet er seine Exempel und erfüllt das Postulat der veritas. Satirisch ausgeformt ist seine Geschichte der Oberpfalz (Icaria, 1637), in den Illustrium ab orbe conditio ruinarum Deca[des] (1656-65) ist die Weltgeschichte Strafgericht des langmütigen Gottes an den weltlichen Tyrannen. Lyrische Elemente enthalten darüber hinaus sein mehrfach aufgelegter Cliens Marianus Elegidiis descriptus (1625) sowie die Elegiae sev deliciae veris (1638).
Westermayer, Georg: Bissel, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 682, http://www.deutsche-biographie.de/pnd117751359.html?anchor=adb, (26.12.2011).