Ulrich Weiss
Der Sohn eines Schneiders tritt 1728 ins Benediktinerreichsstift Irsee ein, wo er seine in Augsburg begonnenen Studien fortsetzt, die er von 1735 bis 1737 in Theologie und Rechtswissenschaften in Salzburg vollendet. Er wird daraufhin in seinem Kloster Lehrer der Philosophie, Mathematik und Theologie. 1736 hat er die Priesterweihe erhalten.
Nachdem er sich einige Zeit in Prag zur Reform der geplanten Ritterakademie bei seinen Ordensbrüdern aufgehalten hat, kehrt er 1745 kriegsbedingt nach Irsee zurück und wird dortiger Professor und Studiendirektor. Daneben begleitet er das Amt des Ortspfarrers, verfasst eine Messe in deutschen Versen und Gesänge für seine Gemeinde, bevor er nach Kloster Weingarten berufen wird.
Weiss wird in der Forschung u.U. als Autor des Verior Prometheus (1743) gehandelt, des einzigen in Kloster Irsee überlieferten Musikdramas zum Namenstag von Abt Bernhard. Zu seinen weiteren Schriften zählen das Liber de emendatione intellectus humani, in duas partes digestus [...] (1747) und die Epistola apologetica ad Eminentissimum Cardinalem Quirinum (1750). In seinem umstrittenen, aber für die katholisch-aufklärerische Philosophie bedeutenden Liber versucht Weiss Empirismus und Rationalismus im Geist der Aufklärung zu vereinen.
1759 wird Ulrich Weiss zusammen mit seinen Schülern P. Candidus Werle und P. Eugen Dobler Gründungsmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er stirbt am 4. Juni 1763 in Irsee.
Sekundärliteratur:
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 29. Bern und Zürich, S. 552f.
Leinsle, Ulrich G. (1998): Ulrich Weiss. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Bd. 13. Verlag Traugott Bautz, Hamm, Sp. 682-684.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 182.
Externe Links:
Literatur von Ulrich Weiss im BVB
Literatur über Ulrich Weiss im BVB
Der Sohn eines Schneiders tritt 1728 ins Benediktinerreichsstift Irsee ein, wo er seine in Augsburg begonnenen Studien fortsetzt, die er von 1735 bis 1737 in Theologie und Rechtswissenschaften in Salzburg vollendet. Er wird daraufhin in seinem Kloster Lehrer der Philosophie, Mathematik und Theologie. 1736 hat er die Priesterweihe erhalten.
Nachdem er sich einige Zeit in Prag zur Reform der geplanten Ritterakademie bei seinen Ordensbrüdern aufgehalten hat, kehrt er 1745 kriegsbedingt nach Irsee zurück und wird dortiger Professor und Studiendirektor. Daneben begleitet er das Amt des Ortspfarrers, verfasst eine Messe in deutschen Versen und Gesänge für seine Gemeinde, bevor er nach Kloster Weingarten berufen wird.
Weiss wird in der Forschung u.U. als Autor des Verior Prometheus (1743) gehandelt, des einzigen in Kloster Irsee überlieferten Musikdramas zum Namenstag von Abt Bernhard. Zu seinen weiteren Schriften zählen das Liber de emendatione intellectus humani, in duas partes digestus [...] (1747) und die Epistola apologetica ad Eminentissimum Cardinalem Quirinum (1750). In seinem umstrittenen, aber für die katholisch-aufklärerische Philosophie bedeutenden Liber versucht Weiss Empirismus und Rationalismus im Geist der Aufklärung zu vereinen.
1759 wird Ulrich Weiss zusammen mit seinen Schülern P. Candidus Werle und P. Eugen Dobler Gründungsmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er stirbt am 4. Juni 1763 in Irsee.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 29. Bern und Zürich, S. 552f.
Leinsle, Ulrich G. (1998): Ulrich Weiss. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Bd. 13. Verlag Traugott Bautz, Hamm, Sp. 682-684.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 182.