Jörg Modlmayr
Jörg Modlmayr wird im August 1905 in Massenhausen (Lkr. Freising) geboren. Er wächst mit 10 Geschwistern auf und wird sehr religiös erzogen.
1918 wechselt Modlmayr auf das humanistische Gymnasium Freising. Dort tritt er der katholischen Jugendbewegung „Quickborn“ bei.
Von 1927 bis 1932 studiert Modlmayr in München und Paris Neue Sprachen. Nach seinem Studium kommt er als Studienassessor nach Obergünzburg und Füssen und lebt die folgenden Jahre als Oberstudienrat in Hopfen am See.
1935 heiratet er Margaretha Pomayer, die er beim Studium in München kennenlernt. Das Paar hat drei Kinder, Christine, Carl-Gottfried und Hans-Jörg, der später in die Fußstapfen seines Vaters tritt und ebenfalls literarisch tätig ist.
Von 1943 bis 1945 ist Modlmayr als Dolmetscher der Deutschen Wehrmacht in Italien stationiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kommt er aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft zusammen mit dem in Seeg lebenden Schriftsteller Edwin Erich Dwinger in das Internierungslager Ludwigsburg. Er schreibt in dieser Zeit Tagebuch und veröffentlicht seine Erfahrungen später als Internierten Tagebuch 1945-46. Ein Jahr im Fegefeuer. 1958 zieht Modlmayr mit seiner Familie nach Hopfen am See.
1935 erscheint sein Kindheitsroman Andreas; es sind aber vor allem Gedichtsammlungen wie Kleine Landschaft (1934), Zwischen Himmel, Fluß und Auen (1957), Lauretanischer Psalter (12 Sonette, 1961), Die Kathedrale von Reims (4 Sonette, 1961), Tore zum Licht (Sonette, postum 1964), Das Füssener Jahr und Die Menschen sind gleich den Gestirnen, die einen glühen und senden Licht aus, die andern sind schon erloschen (beide postum 1965), die sein Gesamtwerk prägen. Lob und Zustimmung für sein Schreiben bekommt Jörg Modlmayr u.a. von den Schriftstellerkollegen Rudolf Alexander Schröder und Manfred Hausmann.
Als langjähriger Lehrer schreibt Modlmayr auch über die Erziehungsgrundsätze eines Lehrers (postum 1965 und 1978), wobei er als weiser und schülerfreundlicher Erzieher auftritt. 1957 erhält er den Allgäuer Literaturpreis.
Der Autor stirbt am 10. Dezember 1963 in Hopfen am See bei Füssen an einem Herzinfarkt.
Sekundärliteratur:
Müller, Reinhard (1986): Deutsches Literatur-Lexikon. Bd. 10. De Gruyter, S. 1165f.
Philipp, Monika (2021): Poet, Heimatdichter, Lehrer. Jörg Modlmayr. Teil 1. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 198, S. 1-19, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ198/, (01.03.2023).
Dies. (2021): Kriegsjahre. Jörg Modlmayr. Teil 2. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 201, S. 86-99, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ201/86/, (01.03.2023).
Dies. (2021): Internierung nach dem 2. Weltkrieg. Ein Jahr im Fegefeuer. Jörg Modlmayr. Teil 3. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 202, S. 126-141, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ202/126/, (01.03.2023).
Dies. (2021): Bauer, Poet und Lehrer. Jörg Modlmayr. Teil 4. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 203, S. 74-101, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ203/74/, (01.03.2023).
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 282.
Externe Links:
Jörg Modlmayr wird im August 1905 in Massenhausen (Lkr. Freising) geboren. Er wächst mit 10 Geschwistern auf und wird sehr religiös erzogen.
1918 wechselt Modlmayr auf das humanistische Gymnasium Freising. Dort tritt er der katholischen Jugendbewegung „Quickborn“ bei.
Von 1927 bis 1932 studiert Modlmayr in München und Paris Neue Sprachen. Nach seinem Studium kommt er als Studienassessor nach Obergünzburg und Füssen und lebt die folgenden Jahre als Oberstudienrat in Hopfen am See.
1935 heiratet er Margaretha Pomayer, die er beim Studium in München kennenlernt. Das Paar hat drei Kinder, Christine, Carl-Gottfried und Hans-Jörg, der später in die Fußstapfen seines Vaters tritt und ebenfalls literarisch tätig ist.
Von 1943 bis 1945 ist Modlmayr als Dolmetscher der Deutschen Wehrmacht in Italien stationiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kommt er aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft zusammen mit dem in Seeg lebenden Schriftsteller Edwin Erich Dwinger in das Internierungslager Ludwigsburg. Er schreibt in dieser Zeit Tagebuch und veröffentlicht seine Erfahrungen später als Internierten Tagebuch 1945-46. Ein Jahr im Fegefeuer. 1958 zieht Modlmayr mit seiner Familie nach Hopfen am See.
1935 erscheint sein Kindheitsroman Andreas; es sind aber vor allem Gedichtsammlungen wie Kleine Landschaft (1934), Zwischen Himmel, Fluß und Auen (1957), Lauretanischer Psalter (12 Sonette, 1961), Die Kathedrale von Reims (4 Sonette, 1961), Tore zum Licht (Sonette, postum 1964), Das Füssener Jahr und Die Menschen sind gleich den Gestirnen, die einen glühen und senden Licht aus, die andern sind schon erloschen (beide postum 1965), die sein Gesamtwerk prägen. Lob und Zustimmung für sein Schreiben bekommt Jörg Modlmayr u.a. von den Schriftstellerkollegen Rudolf Alexander Schröder und Manfred Hausmann.
Als langjähriger Lehrer schreibt Modlmayr auch über die Erziehungsgrundsätze eines Lehrers (postum 1965 und 1978), wobei er als weiser und schülerfreundlicher Erzieher auftritt. 1957 erhält er den Allgäuer Literaturpreis.
Der Autor stirbt am 10. Dezember 1963 in Hopfen am See bei Füssen an einem Herzinfarkt.
Müller, Reinhard (1986): Deutsches Literatur-Lexikon. Bd. 10. De Gruyter, S. 1165f.
Philipp, Monika (2021): Poet, Heimatdichter, Lehrer. Jörg Modlmayr. Teil 1. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 198, S. 1-19, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ198/, (01.03.2023).
Dies. (2021): Kriegsjahre. Jörg Modlmayr. Teil 2. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 201, S. 86-99, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ201/86/, (01.03.2023).
Dies. (2021): Internierung nach dem 2. Weltkrieg. Ein Jahr im Fegefeuer. Jörg Modlmayr. Teil 3. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 202, S. 126-141, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ202/126/, (01.03.2023).
Dies. (2021): Bauer, Poet und Lehrer. Jörg Modlmayr. Teil 4. In: Füssener Heimatzeitung Nr. 203, S. 74-101, URL: https://archiv.xn--fssener-heimatzeitung-8hc.de/HZ203/74/, (01.03.2023).
Pörnbacher, Hans (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 282.