Anton Höfer
Der Lehrer, Schulrat und Schriftsteller Anton Höfer – nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Thannhauser Lehrer und Kirchenmusiker Anton Höfer (1764-1837) – stammt aus dem Bayerischen Wald, wo er 1889 in Konzell geboren wird. Sein Vater ist Stationskommandant und Gerichtsvollzieher, was häufige Umzüge zur Folge hat. Die Familie kommt schließlich ins Allgäu, wo Anton Höfer die Präparandenschule für angehende Lehrer in Marktoberdorf besucht und 1907 seine Ausbildung am Lehrerseminar in Lauingen erfolgreich abschließt. Er arbeitet als Lehrer, unterbrochen vom Heeresdienst von 1915 bis 1919, an verschiedenen Schulen im Allgäu, heiratet 1916 die Lehrerin Elisabeth Laux und bekommt mit ihr fünf Töchter. 1920 erfolgt die Versetzung an die Volksschule Türkheim, acht Jahre später an die Schule Mindelheim. 1932 wird er Bezirksschulrat in Kempten. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Höfer 1944 ein zweites Mal. Aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft wird er nach dem Ende des Nationalsozialismus zunächst aus dem Schuldienst entlassen, später als Mitläufer eingestuft und wiedereingestellt. 1948 erwirkt er die Frühpensionierung. Höfer lebt bis 1955 in Haldenwang und zieht nach Hopfen bei Füssen um, wo er 1969 stirbt.
„Nebenberuflich habe ich mich vielseitig als Schriftsteller betätigt und zwar auf schöngeistigem und fachliterarischen Gebiet“, schreibt Höfer in seinem Lebenslauf. Sein literarischer Schwerpunkt liegt auf der Prosa. Seine erste Publikation, der 1924 erschienene Sammelband mit den drei Erzählungen Der Buckelschneider, Der Knecht von Hitnerstubb und Petrine Weil, widmet er „dem deutschen Erzähler Peter Dörfler in Verehrung“. 1927 veröffentlicht er Peter Zwiesewind, einen Dorfroman, der in der Tradition der Heimatliteratur Anfang des 20. Jahrhunderts steht und stilistisch und inhaltlich an Ludwig Thoma erinnert. Ebenfalls erhalten ist die Erzählung Die silbernen Kreuzerlein (abgedruckt in: Bayernheft 4, Mittelschwaben, 1926). Mit zwei seiner Publikationen würdigt Höfer den Türkheimer Dichter Ludwig Aurbacher: Mit Geschichten zur Lust und Lehr (1926), das 36 Aurbacher-Erzählungen enthält, und mit Fröhliche Heimatkunde mit den sieben Schwaben: Die Abenteuer der sieben Schwaben und des Spiegelschwaben im Heimat- und Erdkundeunterricht der schwäbischen Volksschule, das er 1933 als Bezirksschulrat veröffentlicht und das 1960 bereits die 9. Auflage erlebt. Ebenfalls für Lehrzwecke gibt Höfer Der Leseunterricht auf der Unterstufe (1931) und Rechenunterricht im 3. und 4. Schuljahr (1936) heraus.
In Heft 81 der Türkheimer Heimatblätter (2012) stellt der Heimatforscher Alois Epple Leben und Werk des Schriftstellers Anton Höfer vor und weist auf noch offene Forschungsfragen hin; so liegt bislang keine umfassende Bibliographie des Autors vor.
Sekundärliteratur:
Epple, Alois (2012): Anton Höfer. In: Türkheimer Heimatblätter, Reihe: Türkheimer Dichter, Heft 81, S. 14-16.
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Der Lehrer, Schulrat und Schriftsteller Anton Höfer – nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Thannhauser Lehrer und Kirchenmusiker Anton Höfer (1764-1837) – stammt aus dem Bayerischen Wald, wo er 1889 in Konzell geboren wird. Sein Vater ist Stationskommandant und Gerichtsvollzieher, was häufige Umzüge zur Folge hat. Die Familie kommt schließlich ins Allgäu, wo Anton Höfer die Präparandenschule für angehende Lehrer in Marktoberdorf besucht und 1907 seine Ausbildung am Lehrerseminar in Lauingen erfolgreich abschließt. Er arbeitet als Lehrer, unterbrochen vom Heeresdienst von 1915 bis 1919, an verschiedenen Schulen im Allgäu, heiratet 1916 die Lehrerin Elisabeth Laux und bekommt mit ihr fünf Töchter. 1920 erfolgt die Versetzung an die Volksschule Türkheim, acht Jahre später an die Schule Mindelheim. 1932 wird er Bezirksschulrat in Kempten. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Höfer 1944 ein zweites Mal. Aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft wird er nach dem Ende des Nationalsozialismus zunächst aus dem Schuldienst entlassen, später als Mitläufer eingestuft und wiedereingestellt. 1948 erwirkt er die Frühpensionierung. Höfer lebt bis 1955 in Haldenwang und zieht nach Hopfen bei Füssen um, wo er 1969 stirbt.
„Nebenberuflich habe ich mich vielseitig als Schriftsteller betätigt und zwar auf schöngeistigem und fachliterarischen Gebiet“, schreibt Höfer in seinem Lebenslauf. Sein literarischer Schwerpunkt liegt auf der Prosa. Seine erste Publikation, der 1924 erschienene Sammelband mit den drei Erzählungen Der Buckelschneider, Der Knecht von Hitnerstubb und Petrine Weil, widmet er „dem deutschen Erzähler Peter Dörfler in Verehrung“. 1927 veröffentlicht er Peter Zwiesewind, einen Dorfroman, der in der Tradition der Heimatliteratur Anfang des 20. Jahrhunderts steht und stilistisch und inhaltlich an Ludwig Thoma erinnert. Ebenfalls erhalten ist die Erzählung Die silbernen Kreuzerlein (abgedruckt in: Bayernheft 4, Mittelschwaben, 1926). Mit zwei seiner Publikationen würdigt Höfer den Türkheimer Dichter Ludwig Aurbacher: Mit Geschichten zur Lust und Lehr (1926), das 36 Aurbacher-Erzählungen enthält, und mit Fröhliche Heimatkunde mit den sieben Schwaben: Die Abenteuer der sieben Schwaben und des Spiegelschwaben im Heimat- und Erdkundeunterricht der schwäbischen Volksschule, das er 1933 als Bezirksschulrat veröffentlicht und das 1960 bereits die 9. Auflage erlebt. Ebenfalls für Lehrzwecke gibt Höfer Der Leseunterricht auf der Unterstufe (1931) und Rechenunterricht im 3. und 4. Schuljahr (1936) heraus.
In Heft 81 der Türkheimer Heimatblätter (2012) stellt der Heimatforscher Alois Epple Leben und Werk des Schriftstellers Anton Höfer vor und weist auf noch offene Forschungsfragen hin; so liegt bislang keine umfassende Bibliographie des Autors vor.
Epple, Alois (2012): Anton Höfer. In: Türkheimer Heimatblätter, Reihe: Türkheimer Dichter, Heft 81, S. 14-16.