Info
Geb.: 18.10.1836 in Athen
Gest.: 6. 2.1914 in München

Peter Auzinger

Peter Auzinger wird als Sohn des Militärmusikers Anton Auzinger und dessen Ehefrau Emma Wagner in Athen geboren, wo der Oboist des königlichen 7. Infanterieregiments im Gefolge von König Otto von Wittelsbach lebt. Zwei Jahre später kehrt die Familie des kleinen „Petros“ aufgrund der Kränklichkeit des Vaters nach München zurück. In finanziell beklemmenden Umständen muss der Sohn dort eine Armenschule besuchen.

Vom Vater gezwungen, tritt Auzinger in seine Fußstapfen und mit noch nicht sechzehn Jahren als Militärtrompeter ins 1. Infanterieregiment Prinz Luitpold in München ein. Ein Wechselfieber beendet jedoch nach kurzer Zeit seine Laufbahn als Militärmusiker, er muss als Korporal ins stehende Heer wechseln. Obwohl ihm mehrmals Beförderungen angetragen werden, schlägt er sie aus, da es sein sehnlicher Wunsch ist, Schauspieler zu werden. Als 25-Jähriger versucht Auzinger zwischen 1861 und 1863 schließlich vergeblich noch eine erfolgreiche Theater-Laufbahn einzuschlagen, macht gleichzeitig aber seine ersten literarischen Fingerübungen. Nach einer Stelle als Privatsekretär beim Freiherrn von und zu Frankenstein wird er Sekretär der Gesellschaft Museum. Später wechselt er zum Allgemeinen Gewerbeverein in München.

1865 heiratet Auzinger Walburga Carolina Horn. Aus der Ehe gehen eine Tochter und drei Söhne hervor.

Vor allem nach dem großen Erfolg seines Charakterbilds aus den bayerischen Bergen Da Büchs'nfranzl (1878), lange Zeit ein Zugpferd des Gärtnertheaters, wird er von Kritik und Publikum als Dialektdichter in der Nachfolge Stielers und Kobells gefeiert und verehrt. Seine zahlreichen Gedichtbände wie Herzensklänge (1867), Aufi und obi (1888) oder Es feit si' nix (1898) erfreuen sich großer Popularität. Minister Johannes Freiherr von Lutz, der Auzingers Werk schätzt, befördert ihn 1880 zum Kanzleibeamten im Kultusministerium. Eine Berufung ins Kuratorium des Maximilianeums lässt nicht lange auf sich warten.

Ortner, Anton: Ludwig II und das Bayerland, Ged. von Peter Auzinger, Partitur (= Kl-St.) u. Stimmen, Augsburg, 1880 (Bayerische Staatsbibliothek/Münchener DigitalisierungsZentrum)

Am 18. Oktober 1906 wird sein siebzigster Geburtstag Anlass von großen Feierlichkeiten in München, aber Auzinger ist sich bewusst, dass „die gute alte Zeit“ vorbei ist.

Zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau stirbt er am 6. Februar 1914 im Alter von 78 Jahren in München.

Verfasst von: Harald Beck / Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Anonym (1925): Vorwort zu Peter Auzinger. In: Gesammelte Werke. München, F. C. Mayer, S. VII-X.

Flemmer, Walter (1986): Weil's uns freut. Das große Buch der Bayerischen Lyrik aus zwei Jahrhunderten. W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen, S. 18.

Stemplinger, Eduard: Auzinger, Peter. In: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 463f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd116388846.html, (04.12.2015).


Externe Links:

Literatur von Peter Auzinger im BVB

Ludwig II. und das Bayerland