Kurt Karl Doberer
Kurt Karl Doberer wird 1904 in Nürnberg geboren. Nach der Mittelschule beginnt er 1924 ein Maschinenbau-Studium an der Höheren technischen Lehranstalt in Nürnberg. Bereits während des Studiums schreibt er für verschiedene Zeitungen, darunter vor allem sozialdemokratisch orientierte wie das SPD-Parteiblatt Vorwärts, die Chemnitzer Volksstimme und die Leipziger Volkszeitung. Am Ende seines Studiums tritt Doberer in die SPD ein, beide Eltern sind ebenfalls Parteimitglieder Er arbeitet als Überwachungsingenieur bei den Nürnberger Siemens-Schuckert-Werken und macht zugleich als Schriftsteller auf sich aufmerksam: 1928 erscheint sein Roman Pioniere in Fortsetzungsfolgen in der Fränkischen Tagespost.
In den Jahren 1928/29 unternimmt Kurt Karl Doberer Reisen nach Nordafrika und in den Nahen Osten, berichtet von dort als Auslandskorrespondent. Von 1931 bis 1933 kehrt er zurück an die Universität, studiert je zwei Semester Publizistik, erst in Nürnberg, dann in Berlin. Er wird Mitglied des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, dem paramilitärischen Verband von DDP, SPD und Zentrum. 1933 ernennt man ihn zum Leiter der Akademischen Legion der Organisation, doch der Kampf gegen Adolf Hitler ist erfolglos, und so emigriert Doberer noch im selben Jahr in die damalige Tschechoslowakei, wo er für die Exilpresse schreibt und Pioniere unter dem Titel Die Rakete in Buchform erscheint. Er verfasst in dieser Zeit politische Gedichte, weitere Science-Fiction-Romane, darunter die antifaschistische Utopie Republik Nordpol, aber auch technische Sachbücher. 1938 emigriert er nach England, arbeitet dort für die BBC und das deutschsprachige P.E.N.-Zentrum. Seine belletristische Vision eines föderalen Europas Die Vereinigten Staaten von Deutschland erscheint 1944 zuerst in Großbritannien, 1947 dann auch in Deutschland.
Im Jahr 1949 kehrt Kurt Karl Doberer zurück nach Deutschland und lässt sich wieder in Nürnberg nieder. Er publiziert erneut in der deutschen Presse, veröffentlicht auch weitere Romane. Sein Hauptbeschäftigungsgebiet aber ist die Philatelie, Doberer wird geprüfter und vereidigter Sachverständiger für klassische altdeutsche Briefmarken und publiziert vor allem darüber. Von 1964 bis 1976 ist er Aufsichtsrat der Gartenstadt GmbH, der Autorenverband Franken e.V. wählt ihn zum Ehrenvorsitzenden.
Für seine Verdienste erhält Doberer u.a. den Förderpreis der Joseph-E.-Drexel-Stiftung, die Kalckhoff-Medaille, das Bundesverdienstkreuz sowie den vom Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e.V. verliehenen Meistersingerbrief der Nürnberger Werkstatt.
Sekundärliteratur:
Bräunlein, Jürgen (2000): Kurt Karl Doberer. In: Flessner, Bernd (Hg.): Visionäre aus Franken. Sechs phantastische Biographien. Schmidt Verlag, Neustadt an der Aisch, S. 17-41.
Externe Links:
Literatur von Kurt Karl Doberer im BVB
Literatur über Kurt Karl Doberer im BVB
Kurt Karl Doberer wird 1904 in Nürnberg geboren. Nach der Mittelschule beginnt er 1924 ein Maschinenbau-Studium an der Höheren technischen Lehranstalt in Nürnberg. Bereits während des Studiums schreibt er für verschiedene Zeitungen, darunter vor allem sozialdemokratisch orientierte wie das SPD-Parteiblatt Vorwärts, die Chemnitzer Volksstimme und die Leipziger Volkszeitung. Am Ende seines Studiums tritt Doberer in die SPD ein, beide Eltern sind ebenfalls Parteimitglieder Er arbeitet als Überwachungsingenieur bei den Nürnberger Siemens-Schuckert-Werken und macht zugleich als Schriftsteller auf sich aufmerksam: 1928 erscheint sein Roman Pioniere in Fortsetzungsfolgen in der Fränkischen Tagespost.
In den Jahren 1928/29 unternimmt Kurt Karl Doberer Reisen nach Nordafrika und in den Nahen Osten, berichtet von dort als Auslandskorrespondent. Von 1931 bis 1933 kehrt er zurück an die Universität, studiert je zwei Semester Publizistik, erst in Nürnberg, dann in Berlin. Er wird Mitglied des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, dem paramilitärischen Verband von DDP, SPD und Zentrum. 1933 ernennt man ihn zum Leiter der Akademischen Legion der Organisation, doch der Kampf gegen Adolf Hitler ist erfolglos, und so emigriert Doberer noch im selben Jahr in die damalige Tschechoslowakei, wo er für die Exilpresse schreibt und Pioniere unter dem Titel Die Rakete in Buchform erscheint. Er verfasst in dieser Zeit politische Gedichte, weitere Science-Fiction-Romane, darunter die antifaschistische Utopie Republik Nordpol, aber auch technische Sachbücher. 1938 emigriert er nach England, arbeitet dort für die BBC und das deutschsprachige P.E.N.-Zentrum. Seine belletristische Vision eines föderalen Europas Die Vereinigten Staaten von Deutschland erscheint 1944 zuerst in Großbritannien, 1947 dann auch in Deutschland.
Im Jahr 1949 kehrt Kurt Karl Doberer zurück nach Deutschland und lässt sich wieder in Nürnberg nieder. Er publiziert erneut in der deutschen Presse, veröffentlicht auch weitere Romane. Sein Hauptbeschäftigungsgebiet aber ist die Philatelie, Doberer wird geprüfter und vereidigter Sachverständiger für klassische altdeutsche Briefmarken und publiziert vor allem darüber. Von 1964 bis 1976 ist er Aufsichtsrat der Gartenstadt GmbH, der Autorenverband Franken e.V. wählt ihn zum Ehrenvorsitzenden.
Für seine Verdienste erhält Doberer u.a. den Förderpreis der Joseph-E.-Drexel-Stiftung, die Kalckhoff-Medaille, das Bundesverdienstkreuz sowie den vom Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e.V. verliehenen Meistersingerbrief der Nürnberger Werkstatt.
Bräunlein, Jürgen (2000): Kurt Karl Doberer. In: Flessner, Bernd (Hg.): Visionäre aus Franken. Sechs phantastische Biographien. Schmidt Verlag, Neustadt an der Aisch, S. 17-41.