Edmund Behringer
Edmund Behringer wird am 22. Mai 1828 in Babenhausen als Sohn des Fürstlich-Fuggerschen Herrschaftsrichters Martin Behringer und seiner Frau Luitgard geboren. Er ist von 1839 bis 1843 Schüler des Gymnasiums St. Stephan in Augsburg und besucht anschließend das Gymnasium in Kempten, wo er 1847 die Abiturprüfung ablegt. An ein Jurastudium schließt sich ab 1850 ein Studium der Philosophie und Klassischen Philologie an der Universität München an. Nach der Staatsprüfung für das höhere Lehramt geht er nach Bonn und wird durch Karl Simrock zu altgermanistischen Studien und zu schriftstellerischem Schaffen angeregt. Wichtig wird in dieser Zeit auch der Einfluss des Historikers und Schriftstellers Ernst Moritz von Arndt.
In seiner freien Zeit wandert er gern, oft mit Nibelungenlied und Homer in der Tasche und einer Zither auf dem Rücken. Behringer wirkt als Lehrer in Kempten, Würzburg, Bamberg und Eichstätt und ist von 1871 bis zu seinem Ruhestand 1898 Rektor des königlichen Gymnasiums in Aschaffenburg (dem heutigen Kronberg-Gymnasium). Behringer wird als „Lehrer, Erzieher und Schulleiter originellster Art“ beschrieben (Straub, 1927, S. 30), ist ein geschätzter Redner und entfaltet eine ausgeprägte karitative Tätigkeit, vor allem für die Spessarter Erziehungsanstalten des St.-Johannis-Zweigvereins Aschaffenburg. Seine besondere Fürsorge gilt den Waisenhäusern und den sozialen Nöten im Spessart.
Behringer verfasst eine Vielzahl gelehrter Abhandlungen, Erzählungen und romantischer Lyrik. 1887 übersetzt er Gedichte und Inschriften des Papsts Leo XIII, wofür er mit dem Komturkreuz des Ordens vom Heiligen Gregorius ausgezeichnet wird. In seinen Schriften Die Apostel des Herrn: eine Dichtung (1879), Der Königin des hl. Rosenkranzes (1888) und Der englische Gruß (1900) drückt er seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben aus. 1896 erscheint seine Gedichtsammlung Ein Erdenwallen, die er seinem Bruder Franz widmet und deren Verkaufserlös er den Waisen des Spessartwaldes zukommen lässt. Die Publikation enthält vor allem seine frühe Lyrik, darunter die drei Gedichte in schwäbischer Mundart „I denk an di“, „Was i soll“, „Was ‘s bescht ischt“ aus den Jahren 1847 bis 1849 und mehrere Gedichte, in denen Behringer an seine beiden im Jugendalter verstorbenen Geschwister Maria Theresia und Martin erinnert.
Am 13. November 1900 stirbt Edmund Behringer an den Folgen eines Gehirnschlags und wird auf dem Altstadtfriedhof in Aschaffenburg beerdigt.
Sekundärliteratur:
Huber, Herbert (2015): Behringer Edmund, ein vergessener Pädagoge und Dichter. In: Beiträge zur Geschichte, Bd. 5, hg. Historischer Verein Babenhausen.
Schieweck-Mauk, Siegfried (2013): Humanistische Bildung in Eichstätt. URL: https://gds-web.de/wp-content/uploads/2020/10/HKAH23_Humanistische-Bildung-in-Eichstaett.pdf, (18.01.2024). (Eintrag zu Behringer, S. 38.)
Straub, J. (1927): Edmund Behringer, Schulmann und Dichter 1828-1900. In: Chroust, Anton (Hg.): Lebensläufe aus Franken. Bd. 3. Würzburg, S. 29-36 (mit Bibliographie).
Externe Links:
Literatur von Edmund Behringer im BVB
Edmund Behringer wird am 22. Mai 1828 in Babenhausen als Sohn des Fürstlich-Fuggerschen Herrschaftsrichters Martin Behringer und seiner Frau Luitgard geboren. Er ist von 1839 bis 1843 Schüler des Gymnasiums St. Stephan in Augsburg und besucht anschließend das Gymnasium in Kempten, wo er 1847 die Abiturprüfung ablegt. An ein Jurastudium schließt sich ab 1850 ein Studium der Philosophie und Klassischen Philologie an der Universität München an. Nach der Staatsprüfung für das höhere Lehramt geht er nach Bonn und wird durch Karl Simrock zu altgermanistischen Studien und zu schriftstellerischem Schaffen angeregt. Wichtig wird in dieser Zeit auch der Einfluss des Historikers und Schriftstellers Ernst Moritz von Arndt.
In seiner freien Zeit wandert er gern, oft mit Nibelungenlied und Homer in der Tasche und einer Zither auf dem Rücken. Behringer wirkt als Lehrer in Kempten, Würzburg, Bamberg und Eichstätt und ist von 1871 bis zu seinem Ruhestand 1898 Rektor des königlichen Gymnasiums in Aschaffenburg (dem heutigen Kronberg-Gymnasium). Behringer wird als „Lehrer, Erzieher und Schulleiter originellster Art“ beschrieben (Straub, 1927, S. 30), ist ein geschätzter Redner und entfaltet eine ausgeprägte karitative Tätigkeit, vor allem für die Spessarter Erziehungsanstalten des St.-Johannis-Zweigvereins Aschaffenburg. Seine besondere Fürsorge gilt den Waisenhäusern und den sozialen Nöten im Spessart.
Behringer verfasst eine Vielzahl gelehrter Abhandlungen, Erzählungen und romantischer Lyrik. 1887 übersetzt er Gedichte und Inschriften des Papsts Leo XIII, wofür er mit dem Komturkreuz des Ordens vom Heiligen Gregorius ausgezeichnet wird. In seinen Schriften Die Apostel des Herrn: eine Dichtung (1879), Der Königin des hl. Rosenkranzes (1888) und Der englische Gruß (1900) drückt er seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben aus. 1896 erscheint seine Gedichtsammlung Ein Erdenwallen, die er seinem Bruder Franz widmet und deren Verkaufserlös er den Waisen des Spessartwaldes zukommen lässt. Die Publikation enthält vor allem seine frühe Lyrik, darunter die drei Gedichte in schwäbischer Mundart „I denk an di“, „Was i soll“, „Was ‘s bescht ischt“ aus den Jahren 1847 bis 1849 und mehrere Gedichte, in denen Behringer an seine beiden im Jugendalter verstorbenen Geschwister Maria Theresia und Martin erinnert.
Am 13. November 1900 stirbt Edmund Behringer an den Folgen eines Gehirnschlags und wird auf dem Altstadtfriedhof in Aschaffenburg beerdigt.
Huber, Herbert (2015): Behringer Edmund, ein vergessener Pädagoge und Dichter. In: Beiträge zur Geschichte, Bd. 5, hg. Historischer Verein Babenhausen.
Schieweck-Mauk, Siegfried (2013): Humanistische Bildung in Eichstätt. URL: https://gds-web.de/wp-content/uploads/2020/10/HKAH23_Humanistische-Bildung-in-Eichstaett.pdf, (18.01.2024). (Eintrag zu Behringer, S. 38.)
Straub, J. (1927): Edmund Behringer, Schulmann und Dichter 1828-1900. In: Chroust, Anton (Hg.): Lebensläufe aus Franken. Bd. 3. Würzburg, S. 29-36 (mit Bibliographie).