Oskar Bagge
Oskar Bagge wird 1814 als Sohn des lateinischen Schulrektors Ehregott Johann Elieser Bagge in Coburg geboren. Er studiert 1833-36 in Jena Theologie, wird Privatlehrer und dann Quartus an der Ratsschule seines Vaters in Coburg. Sein erstes Pfarramt tritt er 1846 in Altershausen bei Königsberg an, 1851 wird er nach Nassach versetzt, wo seine schriftstellerische Tätigkeit beginnt. Trotz seiner Orthodoxie, die sich vor allem gegen den freisinnigen Oberhofprediger Schwarz in Gotha richtet, verfasst er in Folge theologische Schriften (Das Prinzip des Mythus im Dienst der kirchlichen Position, 1865; Fermenta theologica, 1866; Die Lehre vom Reiche Gottes, 1869), die sich einer freieren Theologie annähern.
Bekannter wird Bagge jedoch als Volksschriftsteller. Unter dem Pseudonym Josias Nordheim schreibt er Volksbücher und Volkserzählungen (Fallen und Auferstehen, 1865; Knechtsgeschichten, sammt einer Knechtepredigt, 1866; Stadt- und Dorfgeschichten, 1867; Alte Liebe rostet nicht, 1871; Die zwölf Beichtkameraden, 1872). Darin bekundet er u.a., „durch religiös gesunde Nahrung die zur Domäne des Pietismus und Methodismus gediehenen Traktate verdrängen zu helfen, mittels launiger Darstellung ernsten Gedanken im Volke Raum zu schaffen, von phantastischen Gebilden abzulenken und in die Poesie des Alltagslebens einzuführen“.
1860 wird Oskar Bagge als Pfarrer nach Watzendorf und ein Jahr später nach Weißenbrunn vorm Wald versetzt, wo er auch stirbt. Dem dort ansässigen Dorfkantor, nachmaligen Schwiegersohn und Dorfpoeten Heinrich Schaumberger verhilft Bagge zur raschen Entfaltung seines dichterischen Talents.
Posthum erscheinen Bagges Volkserzählungen Die Revolution in Filzheim, Drei Ehestandsgeschichten sowie seine Erzählung Der Teufel im Tann (alle 1874).
Sekundärliteratur:
Brümmer, Franz: Bagge, Oskar. In: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 186f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd116039183.html?anchor=adb, (13.11.11).
Externe Links:
Literatur von Oskar Bagge im BVB
Oskar Bagge wird 1814 als Sohn des lateinischen Schulrektors Ehregott Johann Elieser Bagge in Coburg geboren. Er studiert 1833-36 in Jena Theologie, wird Privatlehrer und dann Quartus an der Ratsschule seines Vaters in Coburg. Sein erstes Pfarramt tritt er 1846 in Altershausen bei Königsberg an, 1851 wird er nach Nassach versetzt, wo seine schriftstellerische Tätigkeit beginnt. Trotz seiner Orthodoxie, die sich vor allem gegen den freisinnigen Oberhofprediger Schwarz in Gotha richtet, verfasst er in Folge theologische Schriften (Das Prinzip des Mythus im Dienst der kirchlichen Position, 1865; Fermenta theologica, 1866; Die Lehre vom Reiche Gottes, 1869), die sich einer freieren Theologie annähern.
Bekannter wird Bagge jedoch als Volksschriftsteller. Unter dem Pseudonym Josias Nordheim schreibt er Volksbücher und Volkserzählungen (Fallen und Auferstehen, 1865; Knechtsgeschichten, sammt einer Knechtepredigt, 1866; Stadt- und Dorfgeschichten, 1867; Alte Liebe rostet nicht, 1871; Die zwölf Beichtkameraden, 1872). Darin bekundet er u.a., „durch religiös gesunde Nahrung die zur Domäne des Pietismus und Methodismus gediehenen Traktate verdrängen zu helfen, mittels launiger Darstellung ernsten Gedanken im Volke Raum zu schaffen, von phantastischen Gebilden abzulenken und in die Poesie des Alltagslebens einzuführen“.
1860 wird Oskar Bagge als Pfarrer nach Watzendorf und ein Jahr später nach Weißenbrunn vorm Wald versetzt, wo er auch stirbt. Dem dort ansässigen Dorfkantor, nachmaligen Schwiegersohn und Dorfpoeten Heinrich Schaumberger verhilft Bagge zur raschen Entfaltung seines dichterischen Talents.
Posthum erscheinen Bagges Volkserzählungen Die Revolution in Filzheim, Drei Ehestandsgeschichten sowie seine Erzählung Der Teufel im Tann (alle 1874).
Brümmer, Franz: Bagge, Oskar. In: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 186f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd116039183.html?anchor=adb, (13.11.11).