Info
Geb.: 1. 2.1953 in Amberg
Gest.: 8. 2.2016 in Amberg
© privat

Norman Dankerl

Norman Dankerl beginnt 1975 sein Volontariat bei der Mittelbayerischen Zeitung (MZ) in Regensburg. 1977 ist er MZ-Redakteur, von 1996 bis 1999 Redaktionsleiter in seiner Heimatstadt Amberg, der „Literaturstadt an der Vils“. Seit 2000 ist Norman Dankerl freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor.

Texte und Bilder von ihm erscheinen in Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland, Beiträge werden auch im Rundfunk (BR, WDR) gesendet.

Norman Dankerl ist Autor zahlreicher Bücher, darunter des satirischen Kriminalromans Wassertor. Ein Krimi aus der Oberpfalz (1997, Neuaufl. 2001): Hinter der bürgerlichen Fassade einer mittleren Stadt in der Oberpfalz (= Amberg) verbergen sich Betrug und Bestechung. Ein Deal zwischen dem städtischen Bauamt einerseits und einem Bauunternehmer und Politiker andererseits ist der Ausgang für die turbulenten Ereignisse, in die der Lokalreporter der örtlichen Zeitung hineingerissen wird. Norman Dankerl nützt mit seiner literarischen Erfahrung das Genre des Kriminalromans. Spannung ist hier nicht Selbstzweck, sie ergibt sich aus den Spannungen und Konflikten, die in der Wirklichkeit unserer Gesellschaft angelegt sind.

Als überzeugter, leidenschaftlicher Amberger schreibt er den „anderen Stadtführer“ Amberg. Sehen und entdecken (1996, Neuaufl. 2002). Schon 1989 ist sein Amberg. Lesebuch für Amberger und den Rest der Welt erschienen (2. Aufl. 1998).

2007 kommt sein Buch Alois Lindner. Das Leben eines bayerischen Abenteurers und Revolutionärs in der edition lichtung heraus. Das autobiographisch-romanhafte Werk zeichnet eindrucksvoll das turbulente, abenteuerliche und tragische Schicksal des aus einer armen niederbayerischen Familie stammenden Alois Lindner (1887 bis ca. 1943) nach – vom Wandergesellen und Weltenbummler über den revolutionären Arbeiter 1915 im Umfeld des späteren, ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Kurt Eisner, über seine Haftzeit als Attentäter (1919-1928) bis zum Exil 1931 in der Sowjetunion.

In zahlreichen Büchern und Anthologien finden sich Beiträge von Norman Dankerl. Die Palette reicht von „Die Brigaden und ihre Zugführer“ in Gesichter einer Division. Soldat der „Vierten“ im bayerischen Grenzland (1982) über  „Land der hundert Feuer. Die Bayerische Eisenstraße“ in dem von Hubert Ettl und Harald Grill herausgegebenen Reise-Lesebuch OBERPFALZ (1995), „Amberg entdecken! Ein Spaziergang durch Geschichte und Kultur“ in Amberger Congress Centrum (2011) bis zu seinem Kurzkrimi „Grab ohne Leiche“ in der Anthologie Tatort Oberpfalz. 10 Kriminalgeschichten (2013).

Für sein Theaterstück Menschenmuseum (UA 1995) erhält Dankerl den Autorenpreis des Turmtheaters Regensburg sowie eine Auszeichnung im Wettbewerb „Bayerischer Heimatpreis“ der Volks- und Raiffeisenbanken.

Der Autor und Fotograf ist Mitglied im Presseclub Regensburg und lebt in Amberg, wo er im Alter von 63 Jahren nach schwerer Krankheit stirbt.

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Fichtner, Josef (2016): Norman Dankerl mit 63 Jahren verstorben. Der langjährige MZ-Redakteur Norman Dankerl war vor allem auch als Autor bekannt. Er erlag einer schweren Krankheit. In: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Amberg/Region, 10. Februar.

Teschner, Heide (2007): Cowboy, Revolutionär und Attentäter. Biografie von Norman Dankerl beleuchtet das Leben des Kelheimers Alois Lindner. In: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Buchbesprechungen, 21. April.


Externe Links:

Literatur von Norman Dankerl im BVB

Norman Dankerl im lichtung verlag