Brigitte Riebe
Brigitte Riebe studiert Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in München. 1981 wird sie im Rahmen des DFG-Projekts „Wandel der Familienstruktur, der Geschlechterverhältnisse und der frühkindlichen Sozialisation zwischen Aufklärung und Restauration“ mit einer Dissertation über das Frauenbild an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert zum Dr. phil. promoviert. Sie arbeitet zunächst als Museumspädagogin, von 1983 bis Ende 1990 als Lektorin in verschiedenen renommierten Verlagshäusern.
Parallel dazu beginnt sie, erste Romane zu verfassen und tut dies ab Ende 1990 hauptberuflich. Von Anfang an gibt es zwei Gebiete, auf denen sie am liebsten arbeitet - Krimi und der historische Roman.
1991 entsteht eine achtbändige Krimireihe um die engagierte Münchner Anwältin Sina Teufel, in der sich viel vom Lebensgefühl der 1990er Jahre spiegelt; einer davon, Brüderlein, Schwesterlein, wird 1995 mit Renan Demirkan, Juliane Köhler und Rufus Beck unter dem Filmtitel Inzest verfilmt.
Brigitte Riebes Schwerpunkt liegt auf dem historischen Roman, den die „leidenschaftliche Historikerin“ als Gelegenheit begreift, „Geschichte durch Geschichten zu erzählen“. Nach dem Erstling Palast der blauen Delphine, der den Mythos des kretischen Labyrinths aus einem neuen Blickwinkel beleuchtet, gilt ihre Liebe besonders dem Alten Ägypten. Schwarze Frau vom Nil (2000) erzählt ägyptische Geschichte aus nubischer Perspektive. Isis (2001) vermischt Motive des Isis-Osiris-Mythos mit Anklängen aus dem Bruderzwist zwischen Kain und Abel und berichtet aus der Zeit der Schwarzen Pharaonen. Die Deltastadt Bubastis ist Schauplatz des Romans Auge des Mondes (2007).
Doch die meisten ihrer bisherigen Romane sind in Mittelalter, Renaissance und Barock angesiedelt. Mit Pforten der Nacht (1998) steht die Große Pest von 1348 und ihre Auswirkungen auf Einzelschicksale und Gesellschaft im Mittelpunkt. Die beiden Jakobswegromane Straße der Sterne (2002) und Die sieben Monde des Jakobus (2004) thematisieren die Pilger- und Erlösungssehnsucht der Menschen im Hochmittelalter und an der Wende zur Neuzeit. Mit Die Hüterin der Quelle (2005) und Die Hexe und der Herzog (2008) lenkt Brigitte Riebe den Blick auf die Auswüchse der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung.
Ihre Spezialität ist es, "Geschichte gegen den Strich zu bürsten" und bekannte historischen Persönlichkeiten in neuem Licht zu zeigen. So geschehen mit Otto dem Großen in Liebe ist ein Kleid aus Feuer (2006), Katharina von Siena in Die Sünderin von Siena (2008), Hildegard von Bingen in Die Prophetin vom Rhein (2010) oder dem heiligen Franziskus in Die Braut von Assisi (2012).
2009 publiziert sie ihren ersten historischen Jugendroman, auf den weitere folgen: Der Kuss des Anubis (2009) über den Tod Tutanchamuns, Die Nacht von Granada (2011) über die Unterjochung der Mauren während der Reconquista und Feuer & Glas - der Pakt (2012) über den Niedergang der Serenissa in Venedig.
Brigitte Riebe lebt in München.
Sekundärliteratur:
Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2016/17, 70. Jg., S. 90.
Externe Links:
Brigitte Riebe studiert Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in München. 1981 wird sie im Rahmen des DFG-Projekts „Wandel der Familienstruktur, der Geschlechterverhältnisse und der frühkindlichen Sozialisation zwischen Aufklärung und Restauration“ mit einer Dissertation über das Frauenbild an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert zum Dr. phil. promoviert. Sie arbeitet zunächst als Museumspädagogin, von 1983 bis Ende 1990 als Lektorin in verschiedenen renommierten Verlagshäusern.
Parallel dazu beginnt sie, erste Romane zu verfassen und tut dies ab Ende 1990 hauptberuflich. Von Anfang an gibt es zwei Gebiete, auf denen sie am liebsten arbeitet - Krimi und der historische Roman.
1991 entsteht eine achtbändige Krimireihe um die engagierte Münchner Anwältin Sina Teufel, in der sich viel vom Lebensgefühl der 1990er Jahre spiegelt; einer davon, Brüderlein, Schwesterlein, wird 1995 mit Renan Demirkan, Juliane Köhler und Rufus Beck unter dem Filmtitel Inzest verfilmt.
Brigitte Riebes Schwerpunkt liegt auf dem historischen Roman, den die „leidenschaftliche Historikerin“ als Gelegenheit begreift, „Geschichte durch Geschichten zu erzählen“. Nach dem Erstling Palast der blauen Delphine, der den Mythos des kretischen Labyrinths aus einem neuen Blickwinkel beleuchtet, gilt ihre Liebe besonders dem Alten Ägypten. Schwarze Frau vom Nil (2000) erzählt ägyptische Geschichte aus nubischer Perspektive. Isis (2001) vermischt Motive des Isis-Osiris-Mythos mit Anklängen aus dem Bruderzwist zwischen Kain und Abel und berichtet aus der Zeit der Schwarzen Pharaonen. Die Deltastadt Bubastis ist Schauplatz des Romans Auge des Mondes (2007).
Doch die meisten ihrer bisherigen Romane sind in Mittelalter, Renaissance und Barock angesiedelt. Mit Pforten der Nacht (1998) steht die Große Pest von 1348 und ihre Auswirkungen auf Einzelschicksale und Gesellschaft im Mittelpunkt. Die beiden Jakobswegromane Straße der Sterne (2002) und Die sieben Monde des Jakobus (2004) thematisieren die Pilger- und Erlösungssehnsucht der Menschen im Hochmittelalter und an der Wende zur Neuzeit. Mit Die Hüterin der Quelle (2005) und Die Hexe und der Herzog (2008) lenkt Brigitte Riebe den Blick auf die Auswüchse der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung.
Ihre Spezialität ist es, "Geschichte gegen den Strich zu bürsten" und bekannte historischen Persönlichkeiten in neuem Licht zu zeigen. So geschehen mit Otto dem Großen in Liebe ist ein Kleid aus Feuer (2006), Katharina von Siena in Die Sünderin von Siena (2008), Hildegard von Bingen in Die Prophetin vom Rhein (2010) oder dem heiligen Franziskus in Die Braut von Assisi (2012).
2009 publiziert sie ihren ersten historischen Jugendroman, auf den weitere folgen: Der Kuss des Anubis (2009) über den Tod Tutanchamuns, Die Nacht von Granada (2011) über die Unterjochung der Mauren während der Reconquista und Feuer & Glas - der Pakt (2012) über den Niedergang der Serenissa in Venedig.
Brigitte Riebe lebt in München.
Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2016/17, 70. Jg., S. 90.