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Geb.: 7. 7.1945 in Berchtesgaden
Foto: Jan Linnartz © privat
Titel: Prof.

Christoph Lindenmeyer

Christoph Lindenmeyer wird als Sohn des evangelischen Pfarrers und späteren Kirchenrats Dekan Dr. Helmut Lindenmeyer (1904-1974) zwar in Berchtesgaden geboren, wächst jedoch in Augsburg auf. Er entstammt einer gehobenen Bürgerfamilie, aus der etliche Autoren (Georg Christian Ludwig Lindenmeyer, Julius Lindenmeyer), Militärärzte hohen Ranges, Pfarrer und Industrielle, wie der geheime Kommerzienrat Otto Lindenmeyer (Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei SWA), hervorgingen. In Augsburg besucht Christoph Lindenmeyer nach der Volksschule St. Anna (1951-1955) das Humanistische Gymnasium bei St. Anna und absolviert 1964 das Abitur.

Lindenmeyer studiert Evangelische Theologie in Erlangen, Heidelberg und München. 1971 macht er das 1. Theologische Examen. Es folgen freie journalistische Tätigkeiten für den Evangelischen Pressedienst „epd“, das Sonntagsblatt, die Augsburger Allgemeine und in Heidelberg für den Mannheimer Morgen sowie das Heidelberger Tageblatt. Beiträge erscheinen auch in der Neuen Zürcher Zeitung, epd-medien, Münchner Abendzeitung sowie SZ.

Christoph Lindenmeyer startet nach den Semesterferien 1967/68 mit einem abgeschlossenen Kurz-Volontariat beim Bayerischen Rundfunk in der neugegründeten „Servicewelle Bayern 3“, wird Redakteur und kurz darauf Redaktionsleiter beim „Jugendfunk“, später Leiter der Hörspielabteilung, der Hauptabteilung Kultur sowie des „Studio Franken“. Bis 2010 ist er als Lt. Redakteur beim Bayerischen Rundfunk tätig, er arbeitet auch als Moderator im Hörfunk und Fernsehen. Im Auftrag des Intendanten gibt Lindenmeyer die BR-Radiozeitung heraus. 2010 tritt er in den Ruhestand, bleibt aber weiterhin freier Mitarbeiter für „BR-alpha“ und „Studio Franken“ (Bayern 2).

Zahlreiche Bücher erscheinen ab 1971 (Der Ferienjob, Heyne-TB) sowie unzählige Beiträge in Anthologien (u.a. Draußen vor der Tür – zur Geschichte der Hörspieldramaturgie des Bayerischen Rundfunks, 1999; Literatur im Rundfunk: zwischen Kommerz und Quotendruck, 2005; Silent Space München, 2016). 2015 (2. Aufl. 2016) erscheint Rebeller, Opfer, Siedler. Die Vertreibung der Salzburger Protestanten, 2019 Der Birnbaum im Pfarrgarten – eine evangelische Gemeinde im Nationalsozialismus, eine brisante Thematik zwischen Kreuz und Hakenkreuz. Es folgen die Romane Teufelsgasse (2021) von der Ausweglosigkeit im Mikro-Biotop und Hexenloch (2022). Wie schon in Teufelsgasse ermittelt auch in diesem Roman Wolff, Lt. Redakteur eines großen Medienunternehmens, in einer beklemmenden Serie von Ereignissen zwischen Salzburg und München. 2020 wird vom BR als E-Book Christoph Lindenmeyer im Gespräch mit Ruth Klüger, Zeitzeugin veröffentlicht. 

Neben zahlreichen Zeitungsbeiträgen folgen Reden und Vorträge (Kultur im Radio?, 2004; Gedichte festnageln – eine Laudatio für das Poetenfest Erlangen, 2010) sowie Hörfunksendungen und Features (mensch jandl, 1995; Ustinov. Ein Leben, 1996/1998), aber auch Fernsehgespräche, z.B. mit der Schauspielerin Erika Pluhar, der Fotografin Herlinde Koelbl, dem Essayisten Friedemann Bedürftig oder dem Philosophen und Politiker Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin. Zum 450. Jubiläum der „Confessio Augustana“ in Augsburg entsteht 1980 Lindenmeyers Theaterstück Morgen! Augsburg! Weltpolitik aus Bürgersicht.

Der Autor wird mehrfach ausgezeichnet, so 1983 mit dem Robert-Geisendörfer-Preis (zus. mit Gottfried Stein), dem Medienpreis der Heimatvertriebenen (zus. mit Ulrich Chaussy), dem Goldenen Kabel sowie dem Medienpreis der BAG Freie Wohlfahrtspflege. Für Produktionen der BR-Abteilung „Hörspiel und Medienkunst“ erhält die Redaktion mehr als 50 nationale und internationale Medienpreise.

Als Honorarprofessor für Christliche Publizistik (2003) unterrichtet Christoph Lindenmeyer an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, als Dozent an der Deutschen Journalistenschule (1977-2018), am Institut für Kommunikationswissenschaften der LMU München, an der Akademie der Bayerischen Presse sowie am Campus M24. Zwölf Jahre lang ist Lindenmeyer Vorsitzender des Kuratoriums der Evangelischen Akademie Tutzing, fünfzehn Jahre Vorsitzender des Verwaltungsrats des Evangelischen Presseverbands für Bayern (Ehrenmitglied des EPV), daneben ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Freunde der Monacensia e.V. und Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums.

Mit dem Dramatiker Wolfsmehl verbindet ihn eine PEN-Freundschaft im „Kampf“ für das freie Wort.

Christoph Lindenmeyer lebt und arbeitet als Journalist, Dozent und Autor in München.

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek


Externe Links:

Literatur von Christoph Lindenmeyer im BVB

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