Jakob Paul Lang
Der Onkel von Karl Heinrich Ritter von Lang, Jakob Paul Lang, studiert von 1756 bis 1760 in Jena, hält sich 1760/61 in Wetzlar auf, wo er am Reichskammergericht tätig ist. Gegen Ende 1761 wird er Regierungssekretär in Oettingen, 1766 dann Hof- und Regierungsrat. Wichtige Prozesse des Oettingischen Fürstenhauses treibt er in den Folgejahren voran, 1778 wird er zudem zum ersten Konsulenten des Ritterorts Altmühl gewählt.
Adalbert von Raumer urteilt über ihn: „Er war ein tüchtiger Jurist und Historiker aus der Schlözerschen Schule, besonders der älteren deutschen Rechtsgeschichte mit wahrer Liebe zugewandt, äußerst geschickt im Sammeln und Systematisieren, ein hervorragender Diplomatiker und zugleich auch für Fragen der deutschen Sprache und Literatur lebhaft interessiert.“
Literarisch interessant sind vor allem Langs Minnegesang auf Graf Ludwig zu Oettingen (1775), seine Erzählungen und Conjekturen über einige schwere und dunkle Wörter, deren Deutung am Ende des Haltausischen Glossariums verlangt worden ist (3 Tle., 1776), seine Quodlibette (1777) und Epigramata (1781). Hervorzuheben ist auch sein Versuch einer Literatur zur Diplomatik, die in sieben Teilen erschienene Diplomatische Blumenlese (1776-1779).
Ludwig Ernst Fürst von Oettingen-Wallerstein (1791-1870), bayerischer Innen- und Außenminister, Kronobersthofmeister
Karl Pörnbacher resümiert: „Daß man in der Grafschaft Oettingen durch den Oettingischen Hof- und Regierungsrat Jakob Paul Lang [...] um 1776 auf mittelalterliche Dichtung aufmerksam wird, ist nicht weniger Zeichen aufgeweckter Geistigkeit und literarischen Interesses als das Schreiben von Poesie; das gilt auch für das Bestreben von gelehrten Sammlern wie Georg Adam Michel [...] mit seiner Oettinigischen Bibliothek oder für Georg Wilhelm Zapfs [...] Augsburgische Bibliothek.“
Sekundärliteratur:
Baader, Clemens Alois (1824): Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts. Bd. 1,1. Jenisch und Stage, Augsburg, S. 145-147.
Kudorfer, Dieter: Oettingen, Grafen/Fürsten von. In: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Oettingen, Grafen/Fürsten von, (19.01.2017).
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.
Schlagbauer, Albert (1993): Lang, Jakob Paul. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 219.
Externe Links:
Der Onkel von Karl Heinrich Ritter von Lang, Jakob Paul Lang, studiert von 1756 bis 1760 in Jena, hält sich 1760/61 in Wetzlar auf, wo er am Reichskammergericht tätig ist. Gegen Ende 1761 wird er Regierungssekretär in Oettingen, 1766 dann Hof- und Regierungsrat. Wichtige Prozesse des Oettingischen Fürstenhauses treibt er in den Folgejahren voran, 1778 wird er zudem zum ersten Konsulenten des Ritterorts Altmühl gewählt.
Adalbert von Raumer urteilt über ihn: „Er war ein tüchtiger Jurist und Historiker aus der Schlözerschen Schule, besonders der älteren deutschen Rechtsgeschichte mit wahrer Liebe zugewandt, äußerst geschickt im Sammeln und Systematisieren, ein hervorragender Diplomatiker und zugleich auch für Fragen der deutschen Sprache und Literatur lebhaft interessiert.“
Literarisch interessant sind vor allem Langs Minnegesang auf Graf Ludwig zu Oettingen (1775), seine Erzählungen und Conjekturen über einige schwere und dunkle Wörter, deren Deutung am Ende des Haltausischen Glossariums verlangt worden ist (3 Tle., 1776), seine Quodlibette (1777) und Epigramata (1781). Hervorzuheben ist auch sein Versuch einer Literatur zur Diplomatik, die in sieben Teilen erschienene Diplomatische Blumenlese (1776-1779).
Ludwig Ernst Fürst von Oettingen-Wallerstein (1791-1870), bayerischer Innen- und Außenminister, Kronobersthofmeister
Karl Pörnbacher resümiert: „Daß man in der Grafschaft Oettingen durch den Oettingischen Hof- und Regierungsrat Jakob Paul Lang [...] um 1776 auf mittelalterliche Dichtung aufmerksam wird, ist nicht weniger Zeichen aufgeweckter Geistigkeit und literarischen Interesses als das Schreiben von Poesie; das gilt auch für das Bestreben von gelehrten Sammlern wie Georg Adam Michel [...] mit seiner Oettinigischen Bibliothek oder für Georg Wilhelm Zapfs [...] Augsburgische Bibliothek.“
Baader, Clemens Alois (1824): Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts. Bd. 1,1. Jenisch und Stage, Augsburg, S. 145-147.
Kudorfer, Dieter: Oettingen, Grafen/Fürsten von. In: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Oettingen, Grafen/Fürsten von, (19.01.2017).
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 130.
Schlagbauer, Albert (1993): Lang, Jakob Paul. In: Schlagbauer, Albert; Kavasch, Wulf-Dietrich (Hgg.): Rieser Biographien. Verlag des Vereins Rieser Kulturtage e.V., Nördlingen, S. 219.