Info
Geburtsjahr: 1946
in Immenstadt i.Allgäu
© privat
Wirkungsorte:
Blaichach
Sonthofen

Gerhard J. S. Bunk

Gerhard J. S. Bunk kommt 1946 in Immenstadt im Allgäu zur Welt. Seine Kindheit und Jugend ver­bringt er ab 1950 in Sonthofen. Nach dem Abitur am Gymnasium Oberstdorf 1966 und dem Wehr­dienst studiert er Lehramt für Grund- und Hauptschule in Augsburg und unterrichtet danach an verschiedenen Schulen im Allgäu. Sein Lebensmittelpunkt wird Blaichach, wo er sich mit seiner Frau Gertrud und drei Kindern niederlässt. Dort engagiert er sich auch kommunalpolitisch und in der evangelischen Kirchengemeinde. Seine Lehrtätigkeit in Deutschland unterbricht Gerhard Bunk für einige Jahre im Auslandsschuldienst. Von 1991 bis 1994 unterrichtet er gemeinsam mit seiner Frau in São Paulo, Brasilien, an der Porto Seguro und von 2001 bis 2002 in Budapest, Ungarn, an der Hajós-Alfréd-Schule. Dazwischen absolviert er im Rahmen der Lehrerfortbildung ein Zusatzstudium für Deutsch als Zweitsprache. Seine Erfahrungen aus diesen Auslandsjahren fließen in sein Lehrwerk Phonetik aktuell (2005, Hueber Verlag München) ein. Seit der Zeit in Brasilien, die für ihn und seine Familie einen prägenden Lebensabschnitt darstellt, unterstützt er zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Immenstadt-Blaichach das Straßenkinderprojekt „Reconciliação“.

Gerhard Bunk beginnt schon während seiner Schulzeit zu schreiben und arbeitet in der Redaktion der Schülerzeitung Der Wecker mit. Die kritische Auseinander­setzung mit eigenen Erfahrungen und Beobachtungen im In- und Ausland, mit gesellschaftlichen Vor­gängen und politischen Ereignissen, steht im Mittelpunkt seines literarischen Schaffens. Gerhard J. S. Bunk ist jahrelang Mitglied der Wortschmiede, einer Gruppe literarisch tätiger Menschen in Sonthofen. Er wird 2012 und 2019 zur „Langen Lesenacht“ im Literaturhaus Immenstadt als Autor eingeladen.

2008 gibt Bunk mit seiner Familie das Kriegstagebuch Des Front-Soldaten „Alltag!“ – meine Kriegserlebnisse 1942/43 seines Schwiegervaters Michael Schönmetzler (Jg. 1921) heraus. Zwischen 2001 und 2020 erscheinen mehrere Gedichtbeiträge in der BIBLIOTHEK DEUTSCH­SPRACHIGER GEDICHTE, u.a. im Band XXIII das Gedicht „Ostern 2020 – Die Welt von Covid überrollt“. 2021 veröffentlicht Gerhard J. S. Bunk seine eigenen Gedichte und Geschichten aus 60 Jahren u.d.T. Kleiner Worte-Kosmos. Er spannt einen Bogen von pubertären Liebes­reimen über Märchen, Krimis, Kurzgeschichten und Reiseerfahrungen bis zu politisch engagierten Texten über rechte Brandstifter und sog. Querdenker. Es entsteht ein kleiner Kosmos, gefüllt mit Worten. Er gibt Einblicke in seelische Tiefen und lenkt den Blick, gelegentlich mit einem ironischen Augenzwinkern, auf Ereignisse und Schicksale an verschiedenen Brennpunkten der Erde. Dabei werden auch aktuelle Themen wie Migration oder Corona literarisch verarbeitet. U.d.T. „Aufgeklaubt – Erinne­rungen an den Schriftsteller W. G. Sebald“ beschreibt Gerhard Bunk die persönliche Bekanntschaft mit dem 2001 tödlich verunglückten Schriftsteller und die freundschaftliche Beziehung der beiden Familien.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.

Sekundärliteratur:

Schmidt, Klaus (2021): Gerhard Bunk aus Blaichach stellt seinen reichen Kleinen Worte-Kosmos vor. In: Allgäuer Zeitung, Ausgabe Immenstadt, 19. November.