Erich Rueß wächst in Grafertshofen, einem Stadtteil von Weißenhorn, auf. Nach dem Abitur studiert er an der Universität Augsburg für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen und ist von 1980 bis 1993 an der Volksschule in Pfaffenhausen (Schwaben) tätig. Er unterrichtet dort in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 und als Mobile Reserve im gesamten Unterallgäu. Nach Hausbau und Umzug wechselt er an die Volksschule Buch im Landkreis Neu-Ulm, bis er 2007 aus gesundheitlichen Gründen frühpensioniert wird.  

In seiner Freizeit verfasst Erich Rueß Gedichte, Prosa und Glossen, überwiegend in Mundart. Er ist Gründungsmitglied des Vereins Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten und langjähriges Mitglied der Matzenhofer Schwabengilde, einer Zusammenkunft schwäbischer Mundartdichter. Für die Schwabengilde wirkt Erich Rueß, der sich scherzhaft Wort-Zerspanungsmechaniker und wortknausernder Schwabe nennt, als Mit-Organisator von Gedenkveranstaltungen zu Hyazinth Wäckerle, Wilhelm Wörle und Artur Jall. Als Autor ist er an den Schwabengilde-Publikationen Mei Ländle I (1987) und II (1993), Ebbes Nui’s vom Ländle (2011) und Allerhand Duranand vom Schwaubaland (2021) beteiligt. Zudem finden sich Beiträge aus seiner Feder in der Anthologie 2011 des Günzburger Autorenvereins und in der von Lothar Bidmon herausgegebenen Mundartanthologie Butzagägaler (2023). Seine erste Monographie Em Schullehr‘ isch nix eig’falla …, em Maurer allz! erscheint 2011.

In den Jahren 2008 und 2009 schreibt Erich Rueß unter dem Pseudonym Wendelin Säckler Kolumnen für die Neu-Ulmer und Illertisser Zeitung. 19 Jahre lang gehört er dem Narrenecho Weißenhorn an und ist Mitbegründer der Poetenwallfahrt der Narrenvereinigung Blausteiner Katzastrecker zusammen mit Hans Span und Zunftmeister Erwin Schäfer. Für den Sprechenden Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben fungiert Erich Rueß als Sprecher der Tonaufnahmen zu Grafertshofen und liefert Beiträge zum Dialektquiz Bayern 2023. Er ist regelmäßig bei Mundartlesungen und Vorträgen im schwäbischen Sprachraum zu hören.