Waltenhofen
Görisried
Anton A. Maurus
Anton Alois Maurus wächst in Rauns bei Waltenhofen (Oberallgäu) auf. Nach dem Abitur und der Wehrdienstzeit beginnt er ein Geologiestudium an der TU München. Mit 23 Jahren heiratet er eine Australierin; die beiden ziehen ein halbes Jahr später nach Melbourne. Dort setzt Anton Maurus sein Studium an der Monash University fort und schließt es 1983 mit dem Bachelor of Science ab. Zusätzlich absolviert er 1985 ein Pädagogikstudium am Victoria College. Von 1986 bis 1991 ist Anton Maurus als Lehrer für Naturwissenschaften und Deutsch im australischen Bundesstaat Victoria tätig. Nach dem Scheitern seiner Ehe kehrt er für fünf Jahre wieder ins Allgäu zurück, wo er als Postzusteller arbeitet. 1996 geht Anton Maurus endgültig nach Australien, vor allem, um den direkten Kontakt zu seinen dort lebenden Kindern pflegen zu können. Er arbeitet dort wieder als Lehrer und selbstständiger Gärtner und hat seit 2001 die australische Staatsbürgerschaft. Er lebt an der Südwestküste Victorias, im Hinterland der bekannten Küste mit den 12 Aposteln.
Als Titel für sein erstes Buch – die Biographie seines verstorbenen Vaters Mathias – wählt Anton Maurus dessen Lebensmotto Kopf hoch. Er beschreibt darin das Aufwachsen des Vaters in einer armen Bauernfamilie mit 12 Kindern, die acht Jahre dauernde Zeit beim Arbeitsdienst, als Soldat im 2. Weltkrieg und in englischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten ebenso wie das sich daran anschließende Familien- und Berufsleben. 2009 wird das Buch, mit dem der Autor auch seine Wertschätzung gegenüber dem Lebenswerk und der positiven Lebenseinstellung seines Vaters ausdrücken möchte, in geringer Auflage für Verwandte und Bekannte vervielfältigt.
Mit dem 2011 erschienenen Roman Mit den Gedanken daheim. Ein Allgäuer Auswandererschicksal verarbeitet Anton Maurus das Schicksal seiner Urgroßtante Walburga in fiktionalisierter Form. Sie arbeitet als Magd und ist ihrer Dienstherrschaft nicht als Frau für ihren ältesten Sohn willkommen. Dieser heiratet Walburga jedoch gegen den Willen seines Vaters, es kommt zu einem folgenschweren Bruch und dem Entzug eines Großteils des Erbes. Der Sohn beschließt, sein Glück mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in den USA zu suchen, wo bereits ein Onkel lebt. In Wisconsin beginnt ein harter Existenzkampf; die ungelösten Familienzerwürfnisse und großes Heimweh belasten das junge Paar zusätzlich. Anton Maurus stützt sich für seinen Roman auf Erzählungen seines Vaters, Briefe der Auswanderer und ihrer Nachkommen sowie auf eine Reise in die USA, die er 1996 gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester erfolgreich zu Nachforschungszwecken unternommen hat.
Auch seinem 2014 erschienenen Roman Meuchelmord im Kemptener Wald liegt ein reales Geschehen zugrunde. Anton Maurus thematisiert darin den Mord an einem Namensvetter am 9. Oktober 1872. Er stützt sich auf schriftliche Originalquellen und setzt sich aus Sicht eines fiktiven Kriminalbeamten mit den damals in der Bevölkerung kursierenden Mutmaßungen über den ungelösten Fall auseinander, u.a. mit der Vermutung, dass es eine Auseinandersetzung mit Wilderern war, die tödlich endete. Von diesem Fall erfahren hat Anton Maurus durch seinen Lehrerkollegen Thomas J. Greiter. Dieser aus Görisried im Ostallgäu stammende, ehemalige Benediktinermönch des Klosters Ottobeuren ist ebenfalls mit einer Australierin verheiratet und Verfasser des Büchleins Allgäuer Mundart (1998). An den Ermordeten erinnert ein Marterl in der Nähe von Görisried.
Anton A. Maurus mit seinem Pferd Ruby – The modern swaggie © privat
Anton Maurus arbeitet derzeit an seinem ersten englischsprachigen Buch The modern swaggie. Es geht darin um die Reisen, die er seit einigen Jahren mit seinem Pferd im ländlichen Victoria unternimmt und bei denen er sich bewusst an das einfache Leben der swagmen anlehnt. Diese waren noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts zu Fuß mit ihrer swag (einer Art Bettrolle) unterwegs, um auf den Farmen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auch das bekannte Volkslied Waltzing Matilda, die inoffizielle Nationalhymne Australiens, erzählt die Geschichte eines swagman. Noch heute spielt die Erinnerung daran eine Rolle im Nationalbewusstsein der Australier.
Externe Links:
Anton Alois Maurus wächst in Rauns bei Waltenhofen (Oberallgäu) auf. Nach dem Abitur und der Wehrdienstzeit beginnt er ein Geologiestudium an der TU München. Mit 23 Jahren heiratet er eine Australierin; die beiden ziehen ein halbes Jahr später nach Melbourne. Dort setzt Anton Maurus sein Studium an der Monash University fort und schließt es 1983 mit dem Bachelor of Science ab. Zusätzlich absolviert er 1985 ein Pädagogikstudium am Victoria College. Von 1986 bis 1991 ist Anton Maurus als Lehrer für Naturwissenschaften und Deutsch im australischen Bundesstaat Victoria tätig. Nach dem Scheitern seiner Ehe kehrt er für fünf Jahre wieder ins Allgäu zurück, wo er als Postzusteller arbeitet. 1996 geht Anton Maurus endgültig nach Australien, vor allem, um den direkten Kontakt zu seinen dort lebenden Kindern pflegen zu können. Er arbeitet dort wieder als Lehrer und selbstständiger Gärtner und hat seit 2001 die australische Staatsbürgerschaft. Er lebt an der Südwestküste Victorias, im Hinterland der bekannten Küste mit den 12 Aposteln.
Als Titel für sein erstes Buch – die Biographie seines verstorbenen Vaters Mathias – wählt Anton Maurus dessen Lebensmotto Kopf hoch. Er beschreibt darin das Aufwachsen des Vaters in einer armen Bauernfamilie mit 12 Kindern, die acht Jahre dauernde Zeit beim Arbeitsdienst, als Soldat im 2. Weltkrieg und in englischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten ebenso wie das sich daran anschließende Familien- und Berufsleben. 2009 wird das Buch, mit dem der Autor auch seine Wertschätzung gegenüber dem Lebenswerk und der positiven Lebenseinstellung seines Vaters ausdrücken möchte, in geringer Auflage für Verwandte und Bekannte vervielfältigt.
Mit dem 2011 erschienenen Roman Mit den Gedanken daheim. Ein Allgäuer Auswandererschicksal verarbeitet Anton Maurus das Schicksal seiner Urgroßtante Walburga in fiktionalisierter Form. Sie arbeitet als Magd und ist ihrer Dienstherrschaft nicht als Frau für ihren ältesten Sohn willkommen. Dieser heiratet Walburga jedoch gegen den Willen seines Vaters, es kommt zu einem folgenschweren Bruch und dem Entzug eines Großteils des Erbes. Der Sohn beschließt, sein Glück mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in den USA zu suchen, wo bereits ein Onkel lebt. In Wisconsin beginnt ein harter Existenzkampf; die ungelösten Familienzerwürfnisse und großes Heimweh belasten das junge Paar zusätzlich. Anton Maurus stützt sich für seinen Roman auf Erzählungen seines Vaters, Briefe der Auswanderer und ihrer Nachkommen sowie auf eine Reise in die USA, die er 1996 gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester erfolgreich zu Nachforschungszwecken unternommen hat.
Auch seinem 2014 erschienenen Roman Meuchelmord im Kemptener Wald liegt ein reales Geschehen zugrunde. Anton Maurus thematisiert darin den Mord an einem Namensvetter am 9. Oktober 1872. Er stützt sich auf schriftliche Originalquellen und setzt sich aus Sicht eines fiktiven Kriminalbeamten mit den damals in der Bevölkerung kursierenden Mutmaßungen über den ungelösten Fall auseinander, u.a. mit der Vermutung, dass es eine Auseinandersetzung mit Wilderern war, die tödlich endete. Von diesem Fall erfahren hat Anton Maurus durch seinen Lehrerkollegen Thomas J. Greiter. Dieser aus Görisried im Ostallgäu stammende, ehemalige Benediktinermönch des Klosters Ottobeuren ist ebenfalls mit einer Australierin verheiratet und Verfasser des Büchleins Allgäuer Mundart (1998). An den Ermordeten erinnert ein Marterl in der Nähe von Görisried.
Anton A. Maurus mit seinem Pferd Ruby – The modern swaggie © privat
Anton Maurus arbeitet derzeit an seinem ersten englischsprachigen Buch The modern swaggie. Es geht darin um die Reisen, die er seit einigen Jahren mit seinem Pferd im ländlichen Victoria unternimmt und bei denen er sich bewusst an das einfache Leben der swagmen anlehnt. Diese waren noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts zu Fuß mit ihrer swag (einer Art Bettrolle) unterwegs, um auf den Farmen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auch das bekannte Volkslied Waltzing Matilda, die inoffizielle Nationalhymne Australiens, erzählt die Geschichte eines swagman. Noch heute spielt die Erinnerung daran eine Rolle im Nationalbewusstsein der Australier.