Bernhard Winter
Bernhard Winter wird 1954 in Augsburg geboren. Hier besucht er das Peutinger-Gymnasium (die ehemalige Schule von Bert Brecht) und leistet danach seinen Zivildienst im Augsburger Westkrankenhaus in der Krankenpflege und der Erwachsenen-Psychiatrie. Die „Augsburger Jahre“ und die Verbindung des Autors mit seiner Schulzeit und Bert Brecht bilden sich in mehreren Texten seines zweiten Lyrikbandes Trau nur dem Löwen (2013) ab.
1975 zieht Bernhard Winter nach München. Während des Psychologiestudiums arbeitet er für den Lebensunterhalt nachts in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik, betreut autistische Kinder und kümmert sich um Jugendliche im Stadtteil Hasenbergl. In den Semesterferien unternimmt er weite Reisen: nach Rumänien, Finnland, Syrien, Jordanien, in den Iran und immer wieder in die Türkei. Viele Texte seiner Lyrik haben ihre Wurzeln in dieser Zeit.
Im Anschluss an das Psychologie-Diplom 1982 folgen die Ausbildung zum Psychotherapeuten und die Tätigkeit in einem Heim für Jugendliche in Gauting. Im 1986 erschienenen Essay Von der Kunst ein Haus zu bauen fasst Bernhard Winter seine Erfahrungen mit einer ganzheitlichen Pädagogik und Psychotherapie zusammen. Auch Texte seiner neueren Kurzprosa („Zerleckt“) und Lyrik („anders bin ich und doch nicht“ oder „Für den armen Paul“) greifen diese Erfahrungen auf.
Von 1986 bis 2002 arbeitet Winter bei einem Jugendhilfeträger als Supervisor und Fortbildungsreferent. 2002 wird er überraschend zum Bürgermeister von Markt Schwaben im Landkreis Ebersberg gewählt. Bereits in dieser Zeit macht er sich auch als Autor und Künstler einen Namen: So kommt es vor, dass er manchmal statt eines üblichen Grußworts die Flöte aus dem Ärmel zieht oder auswendig einen Text von Mascha Kaléko oder Gottfried August Bürger rezitiert. Bei einer Benefiz-Veranstaltung für eine Kleinkunstbühne in Assling trägt Bernhard Winter 2009 das erste eigene Gedicht vor.
Nach neun Jahren entscheidet er sich beruflich noch einmal für etwas Neues: Als Psychotherapeut mit eigener Praxis und Mitarbeiter in einer orthopädischen Kinderklinik in Aschau im Chiemgau kümmert sich Bernhard Winter seit 2011 wieder direkt um Menschen in Notsituationen. Im selben Jahr erscheint im Verlag Sankt Michaelsbund sein erster Lyrikband warum der Fuchs der Apfelbaum? mit einem Vorwort des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg. In die Texte fließen Erfahrungen aus seiner Zeit als Bürgermeister ein. Sie sind – wie Muschg schreibt – „kleine Balladen – Tanzliedchen – des Widerstands gegen das Geläufige, wohlgelungene Versuche, der Vergänglichkeit mit Liebe zu begegnen.“ Das Gedicht „Statt in der Stadt“, von einer jugendlichen „Death-Metal-Band“ vertont, entwickelt sich auf Youtube zu einem kleinen Hit. Im Unternehmen Lyrik (Coaching: Michaela Didyk) wird es zum „Gedicht des Monats“ gewählt.
2013 folgt dann der zweite Lyrikband Trau nur dem Löwen, zu dem der Benediktinermönch und ehemalige Abt Odilo Lechner und der Politiker Hans-Jochen Vogel ein gemeinsames Vorwort schreiben. Mit diesem Buch geht der Autor auf zahlreiche Lesereisen durch ganz Deutschland und hat dabei auch Auftritte an ungewöhnlichen Orten: im Zoo, im Benediktinerkloster oder auf Stadtplätzen und an Flussufern. Auch bei diesem Buch kommt es zu einer Vertonung: Das Augsburger Vokal-Ensemble „Vox Orange“ setzt gemeinsam mit Bernhard Winter das Titelgedicht „Trau nur dem Löwen“ in eine musikalische Version um. Für den Text „anders bin ich und doch nicht“ erhält Bernhard Winter den Sonderpreis der Jury des Deutschen Caritasverbandes beim bundesweiten Wettbewerb „Barrieren überwinden“.
Im April 2015 erscheint Winters drittes Buch im Verlag Sankt Michaelsbund: Im Garten war Nacht. Vierzig Schutzgedichte und ein gutes Wort für den armen Paul mit einem Essay „Sprache als Therapie“ von Anselm Grün als Geleitwort und fünf Farbillustrationen des Münchner Malers Wieland Grommes. Im Klappentext heißt es: „Der Autor stellt den Leserinnen und Lesern Texte an die Seite, die helfen – bei seelischen Problemen, in Entwicklungskrisen, „wenn im Garten zu lange Nacht ist“. In drei Stationen führt uns Bernhard Winter gleichsam durch die Phasen einer Psychotherapie: Wach werden, Ressourcen aufspüren, in Bewegung kommen.“
Das vierte Buch des Autors trägt den Namen Kurz und glücklich. Vierzig Mantras für ein gutes Leben und erscheint im Juni 2018 im Verlag Neue Stadt. Es wird begleitet von 18 Farbbildern der Malerin Miri Haddick, das Vorwort stammt von der Psychotherapeutin und Sachbuchautorin Bärbel Wardetzki. Das Gedicht „mein blauer baum“ wird vom Berliner Musiker und Komponisten Michel Ackermann vertont.
Texte von Winter finden sich auch in zahlreichen Anthologien (Lambertus, chili, Custos), in Zeitungen (z.B. Münchner Merkur) und Zeitschriften (z.B. Christ in der Gegenwart). Mehrere Gedichtlesungen werden von Rundfunksendern ausgestrahlt. Auch aus der heimatgeschichtlichen Reihe „Schwabener Erzählkreis“ entsteht ein Buch, das bereits in 3. Auflage erschienen ist.
Seine Dialogreihe „Schwabener Sonntagsbegegnungen“ wird inzwischen über die Grenzen Deutschlands hinaus beachtet: Zwiegespräche, bei denen es immer wieder Berührungen zwischen Literatur und Politik gibt. So kommt es hier zu Dialogen zwischen Norbert Lammert und Adolf Muschg über „Lesen“, Gerhard Polt und Herbert Riehl-Heyse über „Vordergründe und Hintergründe“ oder Wolf Schneider und Heribert Prantl über „Klar reden, klar schreiben“.
Bernhard Winter lebt in Markt Schwaben. 2015 erhält er das Bundesverdienstkreuz, u.a. für sein Wirken auf kulturellem Gebiet.
Externe Links:
Literatur von Bernhard Winter im BVB
Vertonung „Trau nur dem Löwen“
Vertonung „Statt in der Stadt“
Bernhard Winter wird 1954 in Augsburg geboren. Hier besucht er das Peutinger-Gymnasium (die ehemalige Schule von Bert Brecht) und leistet danach seinen Zivildienst im Augsburger Westkrankenhaus in der Krankenpflege und der Erwachsenen-Psychiatrie. Die „Augsburger Jahre“ und die Verbindung des Autors mit seiner Schulzeit und Bert Brecht bilden sich in mehreren Texten seines zweiten Lyrikbandes Trau nur dem Löwen (2013) ab.
1975 zieht Bernhard Winter nach München. Während des Psychologiestudiums arbeitet er für den Lebensunterhalt nachts in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik, betreut autistische Kinder und kümmert sich um Jugendliche im Stadtteil Hasenbergl. In den Semesterferien unternimmt er weite Reisen: nach Rumänien, Finnland, Syrien, Jordanien, in den Iran und immer wieder in die Türkei. Viele Texte seiner Lyrik haben ihre Wurzeln in dieser Zeit.
Im Anschluss an das Psychologie-Diplom 1982 folgen die Ausbildung zum Psychotherapeuten und die Tätigkeit in einem Heim für Jugendliche in Gauting. Im 1986 erschienenen Essay Von der Kunst ein Haus zu bauen fasst Bernhard Winter seine Erfahrungen mit einer ganzheitlichen Pädagogik und Psychotherapie zusammen. Auch Texte seiner neueren Kurzprosa („Zerleckt“) und Lyrik („anders bin ich und doch nicht“ oder „Für den armen Paul“) greifen diese Erfahrungen auf.
Von 1986 bis 2002 arbeitet Winter bei einem Jugendhilfeträger als Supervisor und Fortbildungsreferent. 2002 wird er überraschend zum Bürgermeister von Markt Schwaben im Landkreis Ebersberg gewählt. Bereits in dieser Zeit macht er sich auch als Autor und Künstler einen Namen: So kommt es vor, dass er manchmal statt eines üblichen Grußworts die Flöte aus dem Ärmel zieht oder auswendig einen Text von Mascha Kaléko oder Gottfried August Bürger rezitiert. Bei einer Benefiz-Veranstaltung für eine Kleinkunstbühne in Assling trägt Bernhard Winter 2009 das erste eigene Gedicht vor.
Nach neun Jahren entscheidet er sich beruflich noch einmal für etwas Neues: Als Psychotherapeut mit eigener Praxis und Mitarbeiter in einer orthopädischen Kinderklinik in Aschau im Chiemgau kümmert sich Bernhard Winter seit 2011 wieder direkt um Menschen in Notsituationen. Im selben Jahr erscheint im Verlag Sankt Michaelsbund sein erster Lyrikband warum der Fuchs der Apfelbaum? mit einem Vorwort des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg. In die Texte fließen Erfahrungen aus seiner Zeit als Bürgermeister ein. Sie sind – wie Muschg schreibt – „kleine Balladen – Tanzliedchen – des Widerstands gegen das Geläufige, wohlgelungene Versuche, der Vergänglichkeit mit Liebe zu begegnen.“ Das Gedicht „Statt in der Stadt“, von einer jugendlichen „Death-Metal-Band“ vertont, entwickelt sich auf Youtube zu einem kleinen Hit. Im Unternehmen Lyrik (Coaching: Michaela Didyk) wird es zum „Gedicht des Monats“ gewählt.
2013 folgt dann der zweite Lyrikband Trau nur dem Löwen, zu dem der Benediktinermönch und ehemalige Abt Odilo Lechner und der Politiker Hans-Jochen Vogel ein gemeinsames Vorwort schreiben. Mit diesem Buch geht der Autor auf zahlreiche Lesereisen durch ganz Deutschland und hat dabei auch Auftritte an ungewöhnlichen Orten: im Zoo, im Benediktinerkloster oder auf Stadtplätzen und an Flussufern. Auch bei diesem Buch kommt es zu einer Vertonung: Das Augsburger Vokal-Ensemble „Vox Orange“ setzt gemeinsam mit Bernhard Winter das Titelgedicht „Trau nur dem Löwen“ in eine musikalische Version um. Für den Text „anders bin ich und doch nicht“ erhält Bernhard Winter den Sonderpreis der Jury des Deutschen Caritasverbandes beim bundesweiten Wettbewerb „Barrieren überwinden“.
Im April 2015 erscheint Winters drittes Buch im Verlag Sankt Michaelsbund: Im Garten war Nacht. Vierzig Schutzgedichte und ein gutes Wort für den armen Paul mit einem Essay „Sprache als Therapie“ von Anselm Grün als Geleitwort und fünf Farbillustrationen des Münchner Malers Wieland Grommes. Im Klappentext heißt es: „Der Autor stellt den Leserinnen und Lesern Texte an die Seite, die helfen – bei seelischen Problemen, in Entwicklungskrisen, „wenn im Garten zu lange Nacht ist“. In drei Stationen führt uns Bernhard Winter gleichsam durch die Phasen einer Psychotherapie: Wach werden, Ressourcen aufspüren, in Bewegung kommen.“
Das vierte Buch des Autors trägt den Namen Kurz und glücklich. Vierzig Mantras für ein gutes Leben und erscheint im Juni 2018 im Verlag Neue Stadt. Es wird begleitet von 18 Farbbildern der Malerin Miri Haddick, das Vorwort stammt von der Psychotherapeutin und Sachbuchautorin Bärbel Wardetzki. Das Gedicht „mein blauer baum“ wird vom Berliner Musiker und Komponisten Michel Ackermann vertont.
Texte von Winter finden sich auch in zahlreichen Anthologien (Lambertus, chili, Custos), in Zeitungen (z.B. Münchner Merkur) und Zeitschriften (z.B. Christ in der Gegenwart). Mehrere Gedichtlesungen werden von Rundfunksendern ausgestrahlt. Auch aus der heimatgeschichtlichen Reihe „Schwabener Erzählkreis“ entsteht ein Buch, das bereits in 3. Auflage erschienen ist.
Seine Dialogreihe „Schwabener Sonntagsbegegnungen“ wird inzwischen über die Grenzen Deutschlands hinaus beachtet: Zwiegespräche, bei denen es immer wieder Berührungen zwischen Literatur und Politik gibt. So kommt es hier zu Dialogen zwischen Norbert Lammert und Adolf Muschg über „Lesen“, Gerhard Polt und Herbert Riehl-Heyse über „Vordergründe und Hintergründe“ oder Wolf Schneider und Heribert Prantl über „Klar reden, klar schreiben“.
Bernhard Winter lebt in Markt Schwaben. 2015 erhält er das Bundesverdienstkreuz, u.a. für sein Wirken auf kulturellem Gebiet.