Johann Leonhard Bäßler, ein aus Memmingen stammender evangelischer Pfarrer und Pädagoge, ist ein bedeutender Vertreter der evangelisch-protestantischen Kirchenlieddichtung. Von 1773 bis 1775 übernimmt er die Pfarrei Arlesried (heute Gemeinde Erkheim). Das von ihm bewohnte Pfarrhaus befindet sich laut Ortschronik in dieser Zeit in einem erbärmlichen Zustand. Bäßler erkrankt schwer und verliert seine Stimme. Ab 1775 wirkt er in Volkratshofen und ab 1784 in Berg bei Memmingen. Da seine Stimme schwach bleibt, zieht er sich aus dem Predigeramt zurück und wird 1788 Rektor des Gymnasiums Memmingen. In seiner Heimatstadt stirbt er 1811 im Alter von knapp 66 Jahren. 

Johann Leonhard Bäßler verfasst Zeit seines Lebens über 100 geistliche Lieder. Eine erste Veröffentlichung erfahren 27 seiner Werke, als sie vom Memminger Theologen Johann Georg Schelhorn in dessen Sammlung geistlicher Lieder aus den Schriften der besten deutschen Dichter (1772) aufgenommen werden. 1778 gibt Bäßler seine erste Monographie unter dem Titel Geistliche Lieder fürs Landvolk heraus; diese Publikation widmet er seinem Gönner und Freund Johann Georg Schelhorn. 1782 erscheint schließlich Bäßlers Liedsammlung Hundert und sechs geistliche Lieder zur Unterhaltung der Andacht bey verschiedenen Umständen und Zufällen des menschlichen Lebens, für gemeine Christen, vornehmlich für das Landvolk. Für Pörnbacher (2002, S. 216) stellt sie Bäßlers wichtigste Schrift dar.

Noch heute finden sich einige von Bäßlers Kirchenliedern in protestantischen Gesangsbüchern, darunter „Schau ich auf jenen Tag zurück“ (Taufsegen) und „Schmerz und Klage füllt das Land“.