Catharina Margaretha Dobenecker
Die Schwester des Juristen Franz Wilka Schweser aus Kulmbach und Tochter des brandenburgisch-bayreuthischen Hofrats und Komponisten Johann Friedrich Schweser ist eng mit Maria Katharina Frisch, verh. Stockfleth befreundet. Wie diese wird Catharina Margaretha Schweser 1668 in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. In der späteren Leichenpredigt von Ludwig Liebhard (1635-1687), Professor der Geschichte am Bayreuther Gymnasium, heißt es über ihr dichterisches Wirken: „Jhre mit eigener Hand geschrieben hinterlassene Sonneten über die Sonn-und Fest-Tägliche Evangelia/ benebens andern Herz-entzuckenden Christlichen Liedern/ [...] zeugen von ihrer Meisterin und dero Absehen/ und verdienen durch den Truck der Ewigkeit einverleibet zu werden.“
Catharina Margaretha erhält den Ordensnamen „Silvia“ und zur Blume die „Amara dulcis“ (Bittersüßes Bußkraut) mit der Beischrift „Suchend / was droben ist!“ mit folgender Erklärung: „Je länger man denket an himlische Freuden / je süsser das Denken je lieber es ist. / Mein Herze / sich dessen hier tröstet im Leiden / in hoffnung des Süssen das Bittre vergisst! / Jch werde je länger je lieber mich üben / in Proben / was droben / zu suchen / zu lieben.“
Zusammen mit dem Ordensband schickt Ordenspräses Sigmund von Birken ihr und Katharina Stockfleth am 5. November 1668 seinen Brandenburgischen Ulysses; als Gegengabe erhält Birken im Februar 1669 eine silberne Schale von vier Reichstalern und ein Halstuch. Bei diesen materiellen Verehrungen bleibt es aber nicht: Schon im selben Jahr sendet sie ihm Zeugnisse ihres dichterischen Könnens, so ein Sonnet! über den Fruchtbringenden birken-baum und ein langes Schäfer-Gedicht, zusammen mit einem Lobgedicht von Katharina Stockfleth.
1674 heiratet Catharina Margaretha Schweser den brandenburgisch-bayreuthischen Kammerrat Johann Baptist Dobenecker, dessen zweite Ehefrau sie wird und mit dem sie fortan in Bayreuth lebt.
Neben einigen Ehrengedichten, einem geistlichen Lied, Gedicht- und Briefmanuskripten sind von Catharina Margaretha Dobenecker Lobgedichte auf und Kasualschriften für sie erhalten. Auch gibt es einen lyrisch-brieflichen Dialog mit ihrer Freundin Katharina Stockfleth anlässlich ihrer Aufnahme in den Blumenorden. Trauergedichte sind überliefert von Joachim Heinrich Hagen.
Sekundärliteratur:
Jürgensen, Renate (2006): Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644-1744) (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, 50). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, S. 299-302.
Schuster, Ralf (Hg.) (2009): Die Pegnitz-Schäferinnen. Eine Anthologie. Passau, S. 145-196.
Woods, Jean M.; Fürstenwald, Maria (1984): Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, 10). J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, S. 25.
Externe Links:
Literatur von Catharina Margaretha Dobenecker im BVB
Literatur über Catharina Margaretha Dobenecker im BVB
Die Schwester des Juristen Franz Wilka Schweser aus Kulmbach und Tochter des brandenburgisch-bayreuthischen Hofrats und Komponisten Johann Friedrich Schweser ist eng mit Maria Katharina Frisch, verh. Stockfleth befreundet. Wie diese wird Catharina Margaretha Schweser 1668 in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. In der späteren Leichenpredigt von Ludwig Liebhard (1635-1687), Professor der Geschichte am Bayreuther Gymnasium, heißt es über ihr dichterisches Wirken: „Jhre mit eigener Hand geschrieben hinterlassene Sonneten über die Sonn-und Fest-Tägliche Evangelia/ benebens andern Herz-entzuckenden Christlichen Liedern/ [...] zeugen von ihrer Meisterin und dero Absehen/ und verdienen durch den Truck der Ewigkeit einverleibet zu werden.“
Catharina Margaretha erhält den Ordensnamen „Silvia“ und zur Blume die „Amara dulcis“ (Bittersüßes Bußkraut) mit der Beischrift „Suchend / was droben ist!“ mit folgender Erklärung: „Je länger man denket an himlische Freuden / je süsser das Denken je lieber es ist. / Mein Herze / sich dessen hier tröstet im Leiden / in hoffnung des Süssen das Bittre vergisst! / Jch werde je länger je lieber mich üben / in Proben / was droben / zu suchen / zu lieben.“
Zusammen mit dem Ordensband schickt Ordenspräses Sigmund von Birken ihr und Katharina Stockfleth am 5. November 1668 seinen Brandenburgischen Ulysses; als Gegengabe erhält Birken im Februar 1669 eine silberne Schale von vier Reichstalern und ein Halstuch. Bei diesen materiellen Verehrungen bleibt es aber nicht: Schon im selben Jahr sendet sie ihm Zeugnisse ihres dichterischen Könnens, so ein Sonnet! über den Fruchtbringenden birken-baum und ein langes Schäfer-Gedicht, zusammen mit einem Lobgedicht von Katharina Stockfleth.
1674 heiratet Catharina Margaretha Schweser den brandenburgisch-bayreuthischen Kammerrat Johann Baptist Dobenecker, dessen zweite Ehefrau sie wird und mit dem sie fortan in Bayreuth lebt.
Neben einigen Ehrengedichten, einem geistlichen Lied, Gedicht- und Briefmanuskripten sind von Catharina Margaretha Dobenecker Lobgedichte auf und Kasualschriften für sie erhalten. Auch gibt es einen lyrisch-brieflichen Dialog mit ihrer Freundin Katharina Stockfleth anlässlich ihrer Aufnahme in den Blumenorden. Trauergedichte sind überliefert von Joachim Heinrich Hagen.
Jürgensen, Renate (2006): Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644-1744) (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen, 50). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, S. 299-302.
Schuster, Ralf (Hg.) (2009): Die Pegnitz-Schäferinnen. Eine Anthologie. Passau, S. 145-196.
Woods, Jean M.; Fürstenwald, Maria (1984): Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, 10). J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, S. 25.