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Geb.: 17. 4.1952 in Nördlingen
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Erich Pfefferlen

Erich Pfefferlen wird 1952 in Nördlingen geboren, wo er auch seine Kindheit und Jugendzeit verbringt und das Abitur macht. Er studiert Germanistik, Geschichte und Sozialkunde an der Universität in Erlangen, lebt heute als freier Schriftsteller in Horgau und hat als Studiendirektor an einem Augsburger Gymnasium unterrichtet. Er ist Literaturbeauftragter der Schulen in Bayern (seit 1993) und Mitglied mehrerer literarischer Vereinigungen, u.a. im Arbeitskreis „Kreativität im Unterricht“ am Institut für Schulbildung und Bildungsforschung (ISB) sowie im Verband deutscher Schriftsteller (VS). Seit 2007 ist er zudem Pressesprecher des VS-Augsburg/Schwaben. 2019 wird er zum Pressesprecher des VS Bayern in ver.di ernannt.

Seinen literarischen Drang spürt er schon nach dem Abitur am Nördlinger Gymnasium in Form seines ersten Gedichtes „Gedanken am Abend.“ Der damalige Erlanger Kulturreferent wird auf seine Lyrik aufmerksam und holt ihn zu Poetentreffen. In seiner Geburtsstadt Nördlingen ist es der Rieser Pädagoge Albert Schlagbauer, der Pfefferlens dichterische Arbeit fördert und seine Werke ab 1980 im Heimatmagazin „Nordschwaben“ veröffentlichen lässt. Seine Lyrik, Essays und Kurzprosa publiziert Pfefferlen seitdem in verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien, Jahrbüchern, Rundfunk und Fernsehen. Seit 2012 ist er beispielsweise im Lyrik-Jahrbuch Versnetze_zwölf (Verlag Landpresse, hg. von Axel Kutsch) vertreten. Elf Gedichte von ihm sind zudem in der Zeitschrift Literatur in Bayern veröffentlicht.

Einzeltitel sind u.a. die Gedichtbände Augen-Blicke (1989), Distelblüten (1992), Den Käfig öffnen (1995), Wie ein Fallschirm (1998), ausgekugelt (2004), Keiner soll frieren (2007), Der Stille abgelauscht (2012), Nachtschwarz mit Mondschaum (2016) und VON HEUTE AUF MORGEN (2022). Mit Schweigen segelt lautlos erscheinen 2013 Kurzgeschichten und Gedichte, mit Ortswechsel: Vom Kommen und Gehen (2022) Kurzprosa, Erlebnisberichte und Gedichte. Zusammen mit Uta Fuchs-Prestele, Marianne Ganzenmüller und Peter Dempf gibt Erich Pfefferlen seit 2009 die literarische Zeitschrift Gegenwind heraus.

Themenschwerpunkte seiner literarischen Arbeit sind vor allem zwischenmenschliche Beziehungen, Naturlyrik, Gesellschaftskritik und Politik. „Immer auf der Suche / nach einem Platz / für Ungesagtes / und Mitgedachtes // zwischen den Zeilen / bei den Atempausen“, schärft Erich Pfefferlen in seinen Gedichten immer wieder den Blick für das Alltägliche. Aufgabe des Schreibens ist dabei, mittels Fantasie die Realität aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, um so neue humane Sichtweisen beim Leser zu eröffnen. Nicht zuletzt darin liegt der literarische und zugleich pädagogische Impuls Pfefferlens.

Seit Februar 2016 ist Pfefferlen als Studiendirektor a.D., abgesehen von Schreibprojekten und Lesungen an Schulen, nur noch überschulisch (Lehrerbeurteilung, Lehrerfortbildung, Juror bei Schülerwettbewerben) tätig.

2019 ist der Autor mit seiner Erzählung „Ein besonderes Paar – Ein besonderer Heiliger Abend“ in der von Uschi Zietsch im Fabylon-Verlag herausgegebenen Anthologie Phantastisches Schwaben vertreten. Darüber hinaus ist Pfefferlen – neben Reiner Kunze, Michael Krüger und Lutz Seiler – Mitautor in dem vom Lyrik Kabinett herausgegebenen Lyrik-Gedichte-Kalender „Zilpzalp“ für das Jahr 2019. In diesem „werden ganze Lebensentwürfe und -möglichkeiten vorgestellt, deren politische und gedankliche Qualität erwachsene ebenso wie jugendliche Leser beschäftigen kann“, so Wolf Segebrecht in der FAZ.

2021 ist Pfefferlen Mitverfasser des von Heinrich Dick herausgegebenen Buches Farben Almanach 2021 und Mitautor in Poesiealbum neu 1/21, im letzten Jahrgang der von Ralph Grüneberger herausgegebenen Zeitschrift für zeitgenössische Lyrik. Auch tritt er als Redakteur des Online- und Radio-Magazins für Literatur, Kunst und Gesellschaft eXperimenta, hg. von Prof. Dr. Mario Andreotti und Rüdiger Heins, hervor. 2022 ist er Mitautor in der von Jürgen Polinske herausgegebenen zweisprachigen Lyrik-Anthologie Ich will alles von der Welt. Quiero todo del mundo (Klag Verlag, Berlin 2023). 

2022 erscheint von ihm der Gedichtband Rückblick, dreisprachig (Deutsch/Russisch/Kirgisisch) in Bischkek/Kirgisien, sowie der Gedichtband VON HEUTE AUF MORGEN, zweisprachig (Ukrainisch/Deutsch) in Kiew/Ukraine.

2023 bringt Pfefferlen (zus. mit Michael Miller und Dagmar Flex) den Lyrik-Foto-Band Welten-Zauber heraus. 

2024 erscheint im Geest-Verlag sein Lyrikband In meiner Suche werde ich gefunden mit einem Nachwort von Prof. Dr. Mario Andreotti, der resümiert: „Wir haben es in Erich Pfefferlens Lyrikband beinahe mit einer Art Gesamtschau verschiedenster Gedichtformen zu tun. Und nicht nur das. Der Autor meistert all die Formen auf eine geradezu virtuose Weise. [...] Doch nicht nur die Formen sind vielfältig, ebenso vielfältig sind die Themen, die der Autor in seinem Lyrikband aufgreift – Spiegel einer vielschichtigen Welt.“

Preise und Auszeichnungen

Nach einer Nominierung für den Internationalen Preis der Poesie „Auf den Spuren von Ada Negri“ in Mailand und einem Finalistenplatz beim Internationalen Lyrikwettbewerb „SANNIO 1995“ in Benevento/Italien wird Erich Pfefferlen 1996 der Fedor-Malchow-Lyrikpreis des Landes Schleswig-Holstein zugesprochen. In der Laudatio heißt es: „In sehr schmalen, überaus knapp gefassten Gedichten breitet der Lyriker Erich Pfefferlen südliche Landschaften vor uns aus [...] in denen der Atem des Exotischen pulsiert und aus denen das tiefgründig-archaische Menschsein immer hervorleuchtet [...]. Die offenbare Wortkargheit der Gedichte Erich Pfefferlens lassen die Energie und Kraftarbeit eines Bildhauers ahnen, dem ein guter Lyriker ohnehin gleichen muss, wenn dieser mit Hammer und Meißel alles Überzählige wegschlägt, um an den Kern einer Aussage zu gelangen. Erich Pfefferlen: die Kunst des Weglassens, die Denkräume öffnet.“

Im selben Jahr erhält er den Horgauer Kulturpreis. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählen der Preis beim Lyrikwettbewerb zum 28. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart (1999), ein Stipendium der BMW-Eberhard von Kuenheim Stiftung (2003/04 und 2004/05), der Preis beim Literaturwettbewerb zum 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover (2005) sowie der Lehrer-Preis der Bundeszentrale für politische Bildung (2007).

2017 erhält er eine Ehrung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Pfefferlen habe sich „um den Erhalt von Kunst und Kultur, sprich der Heimat, verdient gemacht“, sagte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und zeigte sich besonders von seinen Schreibprojekten angetan, da er mit ihnen in allen Schularten neue Impulse für den kreativen Schulalltag zu vermitteln vermag.

2020 wird Pfefferlen Finalist beim Wettbewerb um den Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis 2020; auch in der Auswahlliste für den Bubenreuther Literaturwettbewerb findet er einen festen Platz. Beim Gedichte-Wettbewerb der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik (GZL) geht er zudem als Gewinner hervor. Seine Lesung muss wegen der Corona-Pandemie allerdings ausfallen, ebenso wie fast alle anderen Veranstaltungen der GZL zum „Welttag der Poesie 2020“, deren Mitorganisation – für Bayern – Erich Pfefferlen vom Vorstand in Leipzig anvertraut worden ist.

Er wird Preisträger beim Brandenburger Lyrikwettbewerb 2022, erhält für seine Arbeit und Erfolge in der Literatur im gleichen Jahr die Auszeichnung (Diplom) des Verbands der slawischen Schriftsteller der Ukraine. Im Oktober 2022 wird ihm die Masaoka-Sika-Medaille für die Entwicklung der poetischen Miniatur überreicht, im Rahmen der Tagung der Gruppe 48 in Rösrath (da in der Ukraine kriegsbedingt nicht möglich). 2023 erhält er den Internationalen Duc-de-Richelieu-Preis, in der Kategorie Lyrik, Odessa/Ukraine.

Mitgliedschaften

2007 wird Erich Pfefferlen in den Friedrich-Bödecker-Kreis aufgenommen; der Literarische Arbeitskreis Dorsten (LAD) verleiht ihm ein Jahr später die Ehrenmitgliedschaft. Seit 2021 ist er zudem Mitglied in der Deutschen Haiku-Gesellschaft und der literarischen Vereinigung Gruppe 48, wo ihm 2022 die Funktion des Jurors (für Lyrik und Prosa) sowie des Lektors und Korrektors übertragen wird.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

http://www.augsburgwiki.de/index.php/AugsburgWiki/PfefferlenErich, (06.11.2012).

De Gruyter, Walter (2007): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2006/2007. 65. Jg. Bd. 2 München/Leipzig, S. 908.

Fassl, Peter; Herrmann, Berndt (Hg.) (1996): Keine laute Provinz. Zeitgenössische Lyriker und Erzähler aus dem Schwäbischen. Konrad Verlag, Weißenhorn.

Hummel, Roland (2017): Ein Nördlinger Poet, der Kinder, Schüler und Professoren erreicht. In: Augsburger Allgemeine, 27. Mai.

Jehle, Sybille (2008): Der überraschende Traum-Gedanke und die Wirklichkeit. Autor Erich Pfefferlen über seine Arbeit ... In: Allgäuer Zeitung, 30. Oktober.

Kaiser-Wiatrek, Julia (2003): Dichterfürst aus Horgau. Mit wenig noch mehr ausdrücken. In: Landkreis extra, Juni.

König, Josef (1998): Donau-Rieser. Ihr Wort wirkt nach. Hg. v. Landkreis Donau-Ries. Donauwörth.

Pecher, Claudia (2007): „Inspiration kann alles sein!“ Claudia Pecher im Gespräch mit dem schwäbischen Lyriker Erich Pfefferlen. In: Literatur in Bayern, 23. Jg., Nr. 90, S. 71-74.

Schiller, Sybille (2008): Nach dem Abitur losgelegt. Augsburger Dichter. In: Augsburger Allgemeine, 17. Mai.

Verein Rieser Kulturtage e.V. (Hg.) (2000): Rieser Kulturtage. Eine Landschaft stellt sich vor. Dokumentation. Erarbeitet von Wulf-Dietrich Kavasch, Friedrich Keßler und Günter Lemke. Bd. 12 (1998). Verlag Rieser Kulturtage, Nördlingen, S. 528.


Externe Links:

Literatur von Erich Pfefferlen im BVB

Literatur über Erich Pfefferlen im BVB

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