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Literatur am Telefon (8): Alfred Gulden und Brigitte Riebe

Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 8: Das Ding Erinnerung von Alfred Gulden und Pforten der Nacht von Brigitte Riebe

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© Volker Schütz

„Das Besondere an Welt, was in Sprache steckt, zu entdecken und immer wieder neu zu formulieren, das ist das, was Literatur heute leisten sollte“, lautet Alfred Guldens literarischer Anspruch. Sein Anliegen ist es, mit den Möglichkeiten der Sprache die Welt neu zu konstruieren. Der allgemeine Konsens wird in Frage gestellt. Gewohnheiten und Automatismen werden mit Mitteln wie Wiederholung, Übertreibung, Parodie zunächst unterbrochen, dann ganz abgestellt. Guldens Texte verführen zum Lautlesen. Aufbruch und Unterwegssein sind Leitmotive in seinem Werk. So auch in dem, zusammen mit dem Maler Reinhard Fritz publizierten Künstlerbuch Das Ding Erinnerung: „Immer den Schienen nach. / Die Ausreißversuche als / Kind schon. 'Hänschen klein' / mehr als ein Lied. Und das / Pochen der Räder über den / Eisenbahnschwellen: so / klopft mir das Herz immer / noch, wenn es heißt: Abfahrt!“

 

© Schelke Umbach

Brigitte Riebe schreibt Kriminalromane und moderne Gesellschaftsromane – teilweise unter Pseudonym. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem historischen Roman, den die „leidenschaftliche Historikerin“ als Gelegenheit begreift, „Geschichte durch Geschichten zu erzählen“. Ihr Anliegen besteht darin, „Geschichte gegen den Strich zu bürsten" und bekannte historische Ereignisse und Persönlichkeiten in neuem Licht zu zeigen. Die meisten ihrer bisher erschienenen Romane sind in Mittelalter, Renaissance und Barock angesiedelt. In Pforten der Nacht steht die Große Pest von 1348 und ihre Auswirkung auf Einzelschicksale und die Gesellschaft im Mittelpunkt: Drei Kinder – Anna, Johannes und Ezra – schwören sich ewige Blutsbrüderschaft, doch ihre Wege trennen sich, ohne dass sie einander vergessen.

 

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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.

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