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4.06.2024
19 Uhr
Jüdisches Museum München St.-Jakobs-Platz 16, München
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Die jüdischen Wurzeln in Kafkas Denken und Schreiben

„Weg vom Judentum, […] wollten die meisten [Juden], die deutsch zu schreiben anfingen, sie wollten es, aber mit den Hinterbeinchen klebten sie noch am Judentum des Vaters und mit den Vorderbeinchen fanden sie keinen neuen Boden. Die Verzweiflung darüber war ihre Inspiration. […] Zunächst konnte das, worin sich ihre Verzweiflung entlud, nicht deutsche Literatur sein, die es äußerlich zu sein schien.“

Diese Beobachtung Kafkas gilt auch für viele seiner eigenen Texte. Sie sind von der Thematik des jüdischen Festkalenders bestimmt, von Motiven und Geschichten der jüdischen Literatur, vom jüdischen Brauchtum sowie von Befindlichkeiten der Jüdinnen und Juden seiner Zeit. Allerdings verbergen sich diese Judaismen unter einem deutschen Kostüm, das man behutsam zur Seite schieben muss, um Kafka wirklich zu verstehen.

Karl E. Grözinger ist emeritierter Professor für jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur gesamten jüdischen Religionsgeschichte, Philosophie und Literatur, u. a. die Bücher: „Kafka und die Kabbala. Das Jüdische im Werk und Denken von Franz Kafka“ (2014, 5. Aufl.); „Jüdisches Denken. Theologie, Philosophie, Mystik“ (2004-2019, 5 Bde.); „Tausend Jahre Baʽale Schem. Jüdische Heiler Helfer, Magier, Ein Spiegel europäischer Geistesgeschichte“ (2017); „Musik und Gesang in der Theologie der frühen jüdischen Literatur“ (1982).

Die Anmeldung läuft diesmal ausschließlich über das Jüdische Museum über folgenden Link: https://www.juedisches-museum-muenchen.de/kalender/details/die-juedischen-wurzeln-in-kafkas-denken-und-schreiben