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16.04.2024
Kunstarkaden, Sparkassenstraße 3, München
Bis: 25.05.2024
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Fünf Künstler*innen auf den Spuren des tschechischen Surrealismus und kafkaesker Motive

Das Unbehagen kommt bei Kafka auf leichten Füßen daher, auf leisen Pfoten schleicht es sich ein und und nimmt neben uns Platz. Hundert Jahre nach dem Tod von Franz Kafka stellen wir uns die Frage welche Aspekte seines Werkes besonders stark im gegenwärtigen Moment resonieren. Was davon lässt sich auch in unserer künstlerischen Arbeit wiederfinden?

Franz Kafka ist eine äußerst wichtige Figur für die künstlerische Tradition sowohl in Deutschland, als auch in Tschechien und, genauso wie wir, wurde er als deutschsprachiger Autor, der in Prag lebte, von beiden Kulturen stark beeinfusst. In der multiethnischen Tschechoslowakei zwischen den Weltkriegen haben die Surrealist:innen auf seine Arbeit sofort mit großem Enthusiasmus Bezug genommen.

Wir spüren der spezifischen Tradition des tschechoslowakischen Surrealismus nach und möchten bewusst auf diesen Strang unser eigenen künstlerischen Biografen und Herkunft eingehen. Uns fasziniert dabei die spezifische Schwere, Melancholie und die Verarbeitung der Angst vor einer Realität, die schwer auszuhalten ist.

Kafkas Umgang mit der Körperlichkeit lässt ein gewisses Unbehagen durchblicken, offen für Fragilität und Wandelbarkeit. Äußerst spannend ist außerdem sein Umgang mit dem mehr-als-Menschlichen, im Sinne des Begriffs des Philosophen David Abram: Kafka's Figuren sind oft nicht ganz menschlich, oder nicht ganz eindeutig lebendig. Das vor hundert Jahren vorherrschende Bild des Menschen als autonomes, rationales Wesen erklärt Kafka, aus seiner düsteren poetischen Position heraus, für schon immer gescheitert.

Seine durchaus auch humorvollen Beobachtungen der tiefen gegenseitigen Abhängigkeiten, der Einsamkeit und Absurdität bleiben aktuell. Der menschliche Körper, der uns mit anderen Tieren verbindet und gleichzeitig stark in der Gesellschaft und in verschiedenen Identitäten verankert ist, steht auch in unserer Arbeit im Vordergrund.



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