Heinz Piontek
Heinz Piontek entstammt einer schlesischen Bauernfamilie. Vermutlich entstammt er der Kreuzburger Sippe der Freytags: Piontek ist der polnischsprachige Name für „Freitag“ (Gustav Freytag [1816-1895], der Romancier von Soll und Haben und Die Ahnen, war gleichfalls gebürtiger Kreuzburger). Auch in seinem autobiographischen Roman Zeit meines Lebens (1984) schildert Heinz Piontek, wie ihn sein Lehrer in der Schule auf „seinen großen Vorfahren“ hinweist.
Die wichtigste Zäsur in seinem Leben stellt der Zweite Weltkrieg dar: 1943 wird er von der Schulbank weg in die Armee einberufen, 1945 gerät er in Bayern in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung daraus lebt er eine Zeitlang erst in Waldmünchen, dann in München. 1947 zieht er nach Lauingen, holt dort das Abitur nach und beginnt ein geisteswissenschaftliches Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Dillingen. Er veröffentlicht erste Texte in literarischen Zeitungen, macht sich bald auch als Literaturkritiker einen Namen.
1952 veröffentlicht Piontek den ersten Gedichtband Die Furt, im Jahr darauf folgt Die Rauchfahne, die beide für große Aufmerksamkeit sorgen und den Dichter als literarischen Nachfahren der Naturlyriker Oskar Loerke und Wilhelm Lehmann erscheinen lassen. Kaum weniger populär sind allerdings seine Erzählungen, die sich in zahlreichen Anthologien und Lesebüchern wiederfinden.
Im Jahr 1961 zieht Heinz Piontek nach München. Die Stadt wird zum Thema einer Trilogie, für deren ersten Band Die mittleren Jahre, der von einer Rückkehr in die bayerische Hauptstadt handelt, er mit dem Förderpreis Literatur der Stadt München ausgezeichnet wird. 1971 erhält Heinz Piontek den Tukan-Preis, 1976 den Büchnerpreis, im selben Jahr folgt der zweite München-Roman Dichterleben, 1979 der dritte Teil Juttas Neffe. Große Beachtung erfährt auch der autobiografische Roman Zeit meines Lebens von 1984, der von Pionteks Kindheit in Schlesien erzählt. Der zweite Teil seiner romanhaften Biographie Stunde der Überlebenden erscheint 1989. Mit Goethe unterwegs in Schlesien: fast ein Roman (1993) gelingt Piontek eine Hommage auf seine Geburtsheimat Schlesien.
Der Schriftsteller gilt zudem als wichtiger Herausgeber sowohl von Lyrik- und Prosa-Anthologien als auch von literarischen Jahrbüchern und seiner eigenen Münchner Edition.
1985 wird ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1992 der Bayerische Verdienstorden verliehen.
Sekundärliteratur:
Baron, Bernhard M. (2001): Oberpfälzer Literaturg'schichten. Audio-CD. Radio Ramasuri, Weiden. Text & Sprecher: Bernhard M. Baron © Radio Ramasuri.
Hirner, Anton (Hg.) (2020): Postlose Wochenenden gab es selten bei uns. Heinz Pionteks Briefe an die Familie und Margrit Dürring. Wolff Verlag, Berlin.
Ders. (2023): Heinz Piontek – der Schriftsteller in München. Allitera-Verlag München.
Lubos, Arno (1974): Geschichte der Literatur Schlesiens. Bd. 3. Bergstadtverlag Korn, München, S. 421-432.
Moser, Dietz-Rüdiger (Hg.) (1997): Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. Bd. 2. Nymphenburger Verlag, München, S. 935-937.
Moser, Dietz-Rüdiger; Sammer, Marianne (Hg.) (2000): Heinz Piontek zum 75. Geburtstag am 25. November 2000 (Literatur in Bayern, Sonderheft). URL: http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:355-ubr09715-6, (14.04.2014).
Rauchalles, Renèe (2014): Heinz Piontek (1925-2003). Die Donaustadt Lauingen ehrt den vielseitigen Schriftsteller mit einem Museum. In: Literatur in Bayern 116, S. 6-9.
Dies. (2021): Postlose Wochenenden gab es selten bei uns. Heinz Pionteks Briefe an seine Familie. In: Literatur in Bayern 146, S. 32f.
Schweiggert, Alfons (2004): Heinz Piontek (15.11.1925 – 26.10.2003). Das Menschenmögliche von Dichtung zeigen. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 255.
Externe Links:
Literatur von Heinz Piontek im BVB
Heinz Piontek entstammt einer schlesischen Bauernfamilie. Vermutlich entstammt er der Kreuzburger Sippe der Freytags: Piontek ist der polnischsprachige Name für „Freitag“ (Gustav Freytag [1816-1895], der Romancier von Soll und Haben und Die Ahnen, war gleichfalls gebürtiger Kreuzburger). Auch in seinem autobiographischen Roman Zeit meines Lebens (1984) schildert Heinz Piontek, wie ihn sein Lehrer in der Schule auf „seinen großen Vorfahren“ hinweist.
Die wichtigste Zäsur in seinem Leben stellt der Zweite Weltkrieg dar: 1943 wird er von der Schulbank weg in die Armee einberufen, 1945 gerät er in Bayern in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung daraus lebt er eine Zeitlang erst in Waldmünchen, dann in München. 1947 zieht er nach Lauingen, holt dort das Abitur nach und beginnt ein geisteswissenschaftliches Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Dillingen. Er veröffentlicht erste Texte in literarischen Zeitungen, macht sich bald auch als Literaturkritiker einen Namen.
1952 veröffentlicht Piontek den ersten Gedichtband Die Furt, im Jahr darauf folgt Die Rauchfahne, die beide für große Aufmerksamkeit sorgen und den Dichter als literarischen Nachfahren der Naturlyriker Oskar Loerke und Wilhelm Lehmann erscheinen lassen. Kaum weniger populär sind allerdings seine Erzählungen, die sich in zahlreichen Anthologien und Lesebüchern wiederfinden.
Im Jahr 1961 zieht Heinz Piontek nach München. Die Stadt wird zum Thema einer Trilogie, für deren ersten Band Die mittleren Jahre, der von einer Rückkehr in die bayerische Hauptstadt handelt, er mit dem Förderpreis Literatur der Stadt München ausgezeichnet wird. 1971 erhält Heinz Piontek den Tukan-Preis, 1976 den Büchnerpreis, im selben Jahr folgt der zweite München-Roman Dichterleben, 1979 der dritte Teil Juttas Neffe. Große Beachtung erfährt auch der autobiografische Roman Zeit meines Lebens von 1984, der von Pionteks Kindheit in Schlesien erzählt. Der zweite Teil seiner romanhaften Biographie Stunde der Überlebenden erscheint 1989. Mit Goethe unterwegs in Schlesien: fast ein Roman (1993) gelingt Piontek eine Hommage auf seine Geburtsheimat Schlesien.
Der Schriftsteller gilt zudem als wichtiger Herausgeber sowohl von Lyrik- und Prosa-Anthologien als auch von literarischen Jahrbüchern und seiner eigenen Münchner Edition.
1985 wird ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1992 der Bayerische Verdienstorden verliehen.
Baron, Bernhard M. (2001): Oberpfälzer Literaturg'schichten. Audio-CD. Radio Ramasuri, Weiden. Text & Sprecher: Bernhard M. Baron © Radio Ramasuri.
Hirner, Anton (Hg.) (2020): Postlose Wochenenden gab es selten bei uns. Heinz Pionteks Briefe an die Familie und Margrit Dürring. Wolff Verlag, Berlin.
Ders. (2023): Heinz Piontek – der Schriftsteller in München. Allitera-Verlag München.
Lubos, Arno (1974): Geschichte der Literatur Schlesiens. Bd. 3. Bergstadtverlag Korn, München, S. 421-432.
Moser, Dietz-Rüdiger (Hg.) (1997): Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. Bd. 2. Nymphenburger Verlag, München, S. 935-937.
Moser, Dietz-Rüdiger; Sammer, Marianne (Hg.) (2000): Heinz Piontek zum 75. Geburtstag am 25. November 2000 (Literatur in Bayern, Sonderheft). URL: http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:355-ubr09715-6, (14.04.2014).
Rauchalles, Renèe (2014): Heinz Piontek (1925-2003). Die Donaustadt Lauingen ehrt den vielseitigen Schriftsteller mit einem Museum. In: Literatur in Bayern 116, S. 6-9.
Dies. (2021): Postlose Wochenenden gab es selten bei uns. Heinz Pionteks Briefe an seine Familie. In: Literatur in Bayern 146, S. 32f.
Schweiggert, Alfons (2004): Heinz Piontek (15.11.1925 – 26.10.2003). Das Menschenmögliche von Dichtung zeigen. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 255.